Staatliche Kontrolle

Hongkong will Covid-Patienten mit elektronischem Armband überwachen

· Online seit 12.07.2022, 13:57 Uhr
Hongkong plant, die chinesischen Gesundheitsvorschriften zu übernehmen. Besonders heikel: Wer mit Corona infiziert und zu Hause isoliert ist, wird gezwungen, ein elektronisches Armband zu tragen, das jede Bewegung verfolgt.
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Die Sonderverwaltungszone will nun auch ein elektronisches Gesundheitssystem nach chinesischem Vorbild einführen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Dazu sollen auch elektronische Quarantäne-Armbänder gehören, welche Personen auf Schritt und Tritt verfolgen.

Bis zu 6 Monate Haft bei Verstoss

«Wir müssen sicherstellen, dass die häusliche Isolierung präziser und gleichzeitig human ist», zitiert der «Guardian» Lo Chung-mau, den neuen Gesundheitsminister der Stadt, bei der Ankündigung der neuen Vorschrift am Montag.

Mehr noch: Wer gegen die obligatorische Quarantäneanordnung verstösst, dem drohen in Hongkong Geldstrafen von bis zu 3000 Dollar und bis zu sechs Monaten Gefängnis. Erste Menschenrechtsorganisationen haben Chinas Gesundheitssystem schon mehrmals für den krassen Eingriff in die Privatsphäre kritisiert und davor gewarnt, dass Peking die über das System gesammelten Daten zur Kontrolle und Einschränkung der Freiheiten nutze.

Wie sinnvoll sind die Armbänder?

Ausserdem könnte die Regelung mit den Armbändern auch nach hinten losgehen. So kritisieren Experten etwa, die neuen strengen Regelungen könnten Menschen dazu bringen, eine Erkrankung mit dem Virus zu verschweigen, um so den Massnahmen zu entgehen.

(baz)

veröffentlicht: 12. Juli 2022 13:57
aktualisiert: 12. Juli 2022 13:57
Quelle: Today-Zentralredaktion

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