Während der Expedition auf 4500 Metern bohrten die Forschenden bis zum Felsbett in 82 Metern Tiefe, wie das Paul Scherrer Institut (PSI) schrieb. Die Eiskerne sollen zusammen mit Eis aus anderen Gletschern weltweit in einer Schneehöhle in der Antarktis gelagert werden, um die kalten Schätze zu bewahren.
Am 1. Juni brach das italienische Team von Alagna Valsesia (Italien) aus auf, während sich das Schweizer Team von Zermatt VS näherte. Das Team traf sich in der Berghütte Capanna Gnifetti, wo sie zwei Tage verbrachten, um sich zu akklimatisieren. Anschliessend wurden sie auf den Colle Gnifetti geflogen, um dort in die Tiefen des Eises zu bohren.
Angesetzt war die Mission bereits für den 1. Mai. Doch wegen schlechtem Wetter musste der Start um einen Monat verschoben werden, wie die PSI-Forscherin Margit Schwikowski gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Sicherung von Umweltarchiven
Im vergangenen Jahr scheiterte eine Bohrkampagne auf dem Gletscher des Grand Combin noch, weil der Bohrer an einer kompakten Eisschicht verkantete und nicht mehr herausgezogen werden konnte.
Ziel des «Ice Memory»-Projekts ist, die einzigartigen Umweltarchive zu bewahren. Aus ihnen können die Forschenden etwa vergangene Klimabedingungen, Vulkanausbrüche, Saharastürme und Waldbrände herauslesen.
Die Mission im Monte-Rosa-Massiv wurde vom PSI, dem Institut für Polarwissenschaften (ISP) des italienischen Nationalen Forschungsrats (CNR) und der der Universität Ca' Foscari in Venedig organisiert.