Quelle: Reuters / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Wie lange das erneute Naturschauspiel diesmal zu sehen sein wird, ist unklar. Störungen des Flugverkehrs seien nicht zu befürchten, teilte die isländische Regierung mit.
Die Eruption habe am Montag gegen 16.40 Uhr direkt nordwestlich des Berges Litli-Hrútur auf der dünn besiedelten Reykjanes-Halbinsel begonnen, teilte die isländische Wetterbehörde Vedurstofa mit. Mittlerweile habe sich eine gut 900 Meter lange Erdspalte aufgetan, die Lava fliesse deutlich schneller als bei den vorherigen Ausbrüchen in der Gegend.
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— Nashorn 🦏🇪🇺💙💛 (@Coocooo266) July 10, 2023
Gefährliche Gasbildung
Die Eruption sieht nicht so aus, wie sich viele Menschen einen klassischen Vulkanausbruch vorstellen: Statt eines massiven Lavastroms, der aus einem kegelförmigen Vulkan in die Luft schiesst, sprudelte die Lava vielmehr aus einem länglichen Erdspalt hervor. Diese Art von Ausbruch wird auch als Spalteneruption bezeichnet. Sie führt in der Regel nicht zu grossen Explosionen oder riesigen Aschesäulen.
Die Wetterbehörde warnte vor starker und gefährlicher Gasbildung, die sich bis in die Hauptstadtregion erstrecken könnte. Reisende sollten das Vulkangebiet meiden, bis Experten die Bedingungen vor Ort beurteilt hätten. Die beiden Ausbrüche 2021 und 2022 hatten viele Vulkanologen, aber auch Wanderer und Touristen angezogen.
Bereits 2021 und 2022 Ausbrüche
Das Vulkangebiet liegt etwa 40 Kilometer von Reykjavik entfernt am südwestlichen Zipfel der Insel, unweit des Hauptstadtflughafens. In dem Gebiet war es zuletzt im August 2022 und davor im März 2021 zu vulkanischen Ausbrüchen gekommen, die sich durch zahlreiche Erdbeben angekündigt hatten. Auch diesmal rechneten Experten aufgrund Tausender Beben in der Region mit einem neuen Ausbruch, zuletzt gab es am späten Sonntagabend das bislang heftigste des aktuellen Erdbebenschwarms mit einer Stärke von 5,2.
Gefahr für Bevölkerung gering
Während Reykjavik der wesentliche Ballungsraum der Nordatlantik-Insel mit ihren knapp 390 000 Einwohnern ist, leben auf der Reykjanes-Halbinsel relativ wenige Menschen. Die Gefahr für Wohngegenden und wichtige Infrastruktur werde als gering betrachtet, teilte die isländische Regierung mit. Auch die internationalen Flugkorridore blieben geöffnet.
Im Frühjahr 2010 hatte das noch ganz anders ausgesehen: Ein grosser Vulkanausbruch katapultierte Island damals schlagartig auf die Titelseiten internationaler Medien. Der Ausbruch des schwer aussprechbaren Vulkangletschers Eyjafjallajökull stürzte den internationalen Flugverkehr damals über Tage ins Chaos.
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