Jürgen Klopp wollte Boris Becker während dessen Zeit im Gefängnis den Rücken stärken. Das sagte der 55 Jahre alte Trainer des englischen Fussballerstligisten FC Liverpool der «Bild»-Zeitung am Mittwoch. Becker hatte tags zuvor beim ersten Interview seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis in England beim Privatsender Sat.1 erzählt, ein Besuch Klopps sei von den Behörden untersagt worden.
Behörden befürchteten Sichereheitsrisiko
Demnach fürchteten sie, die Anwesenheit des in Grossbritannien sehr bekannten Fussballtrainers könne ein Sicherheitsrisiko darstellen. Klopp bestätigte das und sagte dazu: «Mir war es einfach nur besonders wichtig, Boris zu unterstützen und ihm zu sagen, dass wir ihn nicht fallen lassen.»
Boris Becker sass seit Ende April knapp acht Monate lang im Gefängnis, weil er in seinem Insolvenzverfahren in Grossbritannien Teile seines Vermögens verschleiert hatte. Bei dem Fernsehinterview am Dienstag präsentierte er sich von der Erfahrung stark beeinflusst.
Fernsehmoderator Johannes B. Kerner vermittelte
Den Kontakt ins Gefängnis habe der Fernsehmoderator und frühere Fussballkommentator Johannes B. Kerner hergestellt, sagte Klopp. Kennengelernt habe er Becker, der das grosse Idol seiner Kindheit und Jugend gewesen sei, aber schon vor sieben Jahren in Wimbledon. «Ich habe seine komplette Karriere verfolgt und war ein Riesen-Fan. Wir haben dann in Wimbledon einen Sensations-Abend verbracht – wir waren auf einer Wellenlänge und hatten richtig viel Spass», so der Fussball-Coach. Sie seien aber wegen unterschiedlicher Terminkalender nur lose im Kontakt geblieben.
Er wünsche dem ebenfalls 55 Jahre alten Becker nun vor allem Gesundheit, sagte Klopp und fügte hinzu: «Das wird in unserem Alter immer wichtiger.» Die Zeit vor und im Gefängnis sei ja «alles andere als vergnügungssteuerpflichtig» gewesen, deshalb wünsche er ihm vor allem auch, «dass er einfach glücklich ist».
(sda/baz)