In der kanadischen Provinz British Colombia steht der 24-jährige Schauspieler Ryan Grantham wegen Mord zweiten Grades vor Gericht. Grantham, der in den TV-Serien «Riverdale» und «Supernatural» auftrat, muss sich wegen der Tötung seiner Mutter verantworten.
Beim Klavierspielen erschossen
Grantham ist geständig, wie «CBS» schreibt. Er bekenne sich schuldig, seiner Mutter Ende März 2020 von hinten in den Kopf geschossen zu haben, als diese am Klavier sass. Aus einem Gerichtsbericht geht hervor, er habe die Tat begangen, um seiner Mutter die Gewalt zu ersparen, die er im Anschluss ausüben wollte.
Am nächsten Tag belud Grantham sein Auto mit drei Feuerwaffen, Munition, zwölf Molotow-Cocktails und einer Campingausrüstung. So fuhr er Richtung Osten mit der Absicht, Kanadas Premierminister Justin Trudeau zu töten. Er drehte aber schliesslich um und stellte sich der Polizei von Vancouver.
Depression und Drogen
Unter Bezugnahme auf zwei psychiatrische Gutachten sagte Staatsanwältin Michaela Donnelly, es bestehe Einigkeit darüber, dass Grantham in den Monaten vor dem Mord eine schwere Depression durchgemacht habe, während er nach aussen hin den Eindruck erweckte, gesund zu sein.
Grantham entwickelte laut Gericht den Drang, Gewalttaten zu begehen und sich selbst zu töten. Dazu kamen wachsende Gefühle von Selbsthass und Schuldgefühlen gegenüber seiner Mutter, weil er seine Vorlesungen an der Universität nicht besuchte. Ausserdem hiess es, er habe eine Cannabisabhängigkeit.
Dem ehemaligen Schauspieler droht nun eine lebenslange Haftstrafe. Dass er die Tat in - aus seiner Perspektive - selbstloser Absicht beging, wird sich wohl nicht mildernd auswirken.
(osc)