Zuvor hatte es ein Gespräch Lawrows mit dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani in Usbekistans Hauptstadt Taschkent gegeben. An dem Dialog müssten sich alle politischen und ethnischen Gruppen beteiligen, einschliesslich der militant-islamistischen Taliban, sagte Lawrow demnach.
In Taschkent berieten die Aussenminister Russlands, Kasachstans, Kirgistans, Tadschikistans, Turkmenistans und Usbekistans etwa über die Lage in Afghanistan. In einer Abschlusserklärung zeigten sie sich ernsthaft besorgt über die Eskalation der Auseinandersetzungen.
Die Taliban haben in Afghanistan zuletzt grosse Geländegewinne erzielt. Sie haben zudem im Zuge ihrer jüngsten Offensiven seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen aus dem Land mehrere Grenzübergänge nach Tadschikistan, Turkmenistan, zum Iran und nach Pakistan erobert, durch die wichtige Handelsrouten verlaufen.
Lawrow zeigte sich besorgt über den wachsenden Einfluss der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Afghanistan. «Die Produktion von Drogen hat Rekorde erreicht», sagte er der russischen Staatsagentur Tass zufolge. Zugleich warnte er davor, dass das «Chaos» in dem Land auf Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien übergreifen könnte. Daran habe Moskau kein Interesse.