Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli
Draghi, Scholz und Macron trafen am Donnerstag per Zug in Kiew ein. Trotz eines Luftalarms besuchten sie kurz drauf die Stadt Irpin. Ähnlich wie im benachbarten Butscha wurden in dem Kiewer Vorort nach dem Rückzug der russischer Truppen Ende März knapp 300 teils hingerichtete Zivilisten gefunden.
Scholz traf mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis am späten Vormittag dort ein.
«Signal der Solidarität»
Der Sondergesandte des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj für eine EU-Beitrittsperspektive, Oleksij Tschernyschow, führte die vier Spitzenpolitiker in Irpin an Ruinen von Häusern vorbei, die bei russischem Beschuss beschädigt wurden. Scholz, Macron, Draghi und Iohannis wollen in der Ukraine ein Signal der Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land senden.
Ich weiß gar nicht, warum das ne Sondermeldung wert ist, dass es in Kiyiw Luftalarm gibt, während @OlafScholz da ist.
— Propag4ndhi (@thomasmatzka) June 16, 2022
Für die Ukrainerinnen und Ukrainer ist das traurige Normalität geworden!#Scholz #Luftalarm
In Irpin lebten vor dem Krieg knapp 60 000 Einwohner. Die russischen Truppen konnten die Ortschaft nicht vollständig erobern, näherten sich hier aber der Stadtgrenze der Hauptstadt bis auf wenige Kilometer.
Zerstörungen unübersehbar
In Irpin ist das normale Leben weitestgehend wieder aufgenommen worden. Bus- und Eisenbahnverbindungen wurden wiederbelebt, eine Behelfsbrücke ersetzt die auf dem Rückzug der Ukrainer gesprengte Flussquerung, die Einwohner kehrten zurück und allerorts finden Aufräumarbeiten statt. Die durch den russischen Angriff entstandenen Zerstörungen sind jedoch weiter unübersehbar.