Insgesamt wurden bis Ende Juni rund 61 000 Fälle registriert, wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Dienstag in Warschau mitteilte.
Als Grund für den Anstieg nennt die Agentur, dass vor einem Jahr noch in vielen Ländern Corona-Beschränkungen galten, die mittlerweile gelockert wurden.
Den stärksten Anstieg in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres gab es auf der Westbalkanroute. Die Zahl lag hier bei 18 600 - das waren 92 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020.
Im Juni stieg die Zahl der illegalen Grenzübertritte besonders auf der Route über das zentrale Mittelmeer nach Malta und Italien. Hier wurden 4700 illegale Grenzübertritte verbucht - doppelt so viele wie im Juni 2020. Frontex führt dies darauf zurück, dass die Menschenschmuggler-Netzwerke in Libyen und Tunesien ihre Aktivitäten wieder aufgenommen haben.
Nur wenig Veränderung gab es auf der Route über das westliche Mittelmeer nach Spanien. Die Zahl für Juni lag hier bei 870 - etwa gleich viel wie im Vergleichsmonat des vergangenen Jahres.
Auf der Route über das östliche Mittelmeer - also über die Türkei und Griechenland - sank die Zahl der illegalen Grenzübertritte im Juni auf 1110. Im gesamten ersten Halbjahr waren es 7340 und damit 40 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.