In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenykyi wies Merkel darauf hin, dass etwa die geplanten Übergänge mit dem Separatistengebiet nicht gekommen seien. Der ukrainische Präsident forderte weiteren Druck auf Russland, um die Region zu befrieden. Er dankte Merkel für Unterstützung. Deutschland und Frankreich vermitteln in dem Konflikt bereits seit mehreren Jahren.
«Wir sind der deutschen Seite dankbar für die harte Position und die Unterstützung unserer Souveränität», sagte Selenskyj. Er forderte die Umsetzung der Beschlüsse des Ukraine-Gipfels vom Dezember 2019 in Paris. Einen Nachfolge-Gipfel sollte es bereits im vergangenen Jahr in Berlin geben - ein neues Treffen kam bislang aber nicht zustande. Merkel sagte nun, sie selbst und auch Selenskyj seien dazu bereit. Zugleich lobte sie die Ukraine für Reformanstrengungen.
Seit mehr als sieben Jahren kämpfen ukrainische Regierungstruppen in den Gebieten Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze gegen von Russland unterstützte Separatisten. UN-Schätzungen zufolge wurden seitdem mehr als 13 000 Menschen getötet. Ein Friedensplan liegt auf Eis.