Bisher seien 20 Tote und 90 Verletzte in ein von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) betriebenes Krankenhaus in Kundus gebracht worden, teilte ein Sprecher der Organisation am Freitag mit. Weitere Opfer seien in einem nahe gelegenen regionalen Krankenhaus aufgenommen worden, hiess es weiter.
Zuvor hatte der Sprecher der militant-islamistischen Taliban mitgeteilt, bei einer Explosion in einer schiitischen Moschee in Kundus seien «mehrere Menschen getötet und verletzt» worden. Spezialkräfte der Taliban seien vor Ort und eine Untersuchung des Vorfalls habe begonnen, hiess es weiter. Lokalen Medien zufolge passierte der Vorfall während des Freitagsgebets.
Angriff durch Selbstmordattentäter
Es wurden noch höhere Opferzahlen befürchtet. Lokale Journalisten berichteten von mehr als 70 Todesopfern und Dutzenden Verletzten. Genaue offizielle Angaben gab es zunächst nicht. Auf in sozialen Medien geteilten Videos sind Dutzende Tote und Verletzte zu sehen. Auf einem weiteren Video ist zu sehen, wie Männer und Frauen nach der mutmasslichen Explosion eine Strasse hinunterlaufen und schreien.
Der Journalist Saki Darjabi schrieb auf Twitter, unbestätigten Berichten zufolge handle es sich um einen Angriff durch einen Selbstmordattentäter. Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. In der Vergangenheit hatte vor allem die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) schiitische Ziele in Afghanistan angegriffen.