Nach dem Aus für seine Acht-Parteien-Regierung hat Israels Noch-Ministerpräsident Naftali Bennett seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Bei der kommenden Wahl wolle der 50-Jährige nicht mehr antreten, meldeten israelische Medien unter Berufung auf seinen Sprecher am Mittwochabend.
Über ein Abschied des bisherigen Regierungschefs aus der Politik war schon seit Tagen spekuliert worden. Gründe für seinen Rückzug nannte er nicht.
Bennett, der aus dem national-religiösen Lager kommt, war als Premierminister nur ein Jahr im Amt. Seine Koalition hat im Parlament keine Mehrheit mehr. Bereits seit Tagen wird erwartet, dass die Knesset ihre Auflösung beschliesst und damit den Weg für eine Neuwahl ebnet.
Neuwahl verzögert sich
Am Abend zeichneten sich jedoch weitere Verzögerungen ab. Die Neuwahl wird voraussichtlich Ende Oktober oder Anfang November stattfinden. Es wäre die fünfte innerhalb von dreieinhalb Jahren.
Bis eine neue Regierung im Amt ist, soll bereits Aussenminister Jair Lapid von Bennett den Posten des Regierungschefs übernehmen. Diese Rotation war im Koalitionsvertrag vereinbart worden.
Bennett wird so lange stellvertretender Ministerpräsident bleiben. Bei der anstehenden Neuwahl hofft der wegen Korruption angeklagte Ex-Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf eine Rückkehr an die Macht.
(sda/osc)