Israel

Netanjahu: «Tun unser Bestes, um zivile Opfer zu vermeiden»

· Online seit 16.05.2021, 18:55 Uhr
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Kritik wegen des Luftangriffs auf ein Hochhaus mit Medienbüros im Gazastreifen zurückgewiesen. In dem Gebäude sei «ein Geheimdienstbüro der palästinensischen Terrororganisation» Hamas untergebracht gewesen, das Angriffe auf israelische Zivilisten organisiert habe, sagte Netanjahu dem US-Sender CBS am Sonntag. Es sei also «ein völlig legitimes Ziel» gewesen. Anwesende in dem Gebäude seien von Israel vorgewarnt worden. Netanjahu warf der Hamas vor, Zivilisten im Gazastreifen als «menschliche Schutzschilde» zu missbrauchen. «Wir tun unser Bestes, um zivile Opfer zu vermeiden.» Das Gebäude war am Samstagnachmittag zerstört worden.
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Die Zahl der Toten nach Angriffen Israels in der Nacht auf Sonntag in dem Küstengebiet stieg derweil nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums auf 42. Darunter seien 16 Frauen und 10 Kinder, 50 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Augenzeugenberichten zufolge richteten sich die Angriffe gegen fünf Häuser im Westen der Stadt Gaza. Rettungskräfte versuchten weiterhin, Dutzende Eingeschlossene zu bergen, sagte der Sprecher. Nach Angaben des Ministeriums starben seit der Eskalation der Gewalt am vergangenen Montagabend 192 Menschen im Gazastreifen.

Netanjahu wies Vorwürfe zurück, wonach Israel bei den Angriffen im Gazastreifen Kinder nicht schütze. «Das ist einfach falsch», sagte er. «Der Grund, warum wir diese Opfer haben, ist, weil die Hamas uns kriminellerweise aus zivilen Vierteln angreift, aus Schulen, aus Häusern, aus Bürogebäuden.» Israel versuche, «mit grosser Präzision» gegen Hamas zurückzuschlagen. «Leider gibt es gelegentlich zivile Opfer, die wir bedauern.» Netanjahu sagte, wenn die internationale Gemeinschaft Israel angreife, ermutige sie damit die Hamas und trage zur Eskalation des Konflikts bei.

Netanjahu verwahrte sich auch gegen Vorwürfe, dass er den Konflikt dazu nutze, um trotz Ermittlungen gegen seine Person im Amt zu bleiben. «Das ist absurd», sagte der Ministerpräsident. Er würde die Sicherheit der Bürger niemals politischen Interessen unterordnen.

veröffentlicht: 16. Mai 2021 18:55
aktualisiert: 16. Mai 2021 18:55
Quelle: sda

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