Ötzi war und ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Mumien der Welt. Er lebte vor etwa 5300 Jahren und wurde hinterrücks mit einem Pfeil niedergestreckt. Deutsche Wanderer hatten die Eismumie im September 1991 in der italienisch-österreichischen Grenzregion in der Nähe des Tisenjochs auf 3210 Metern Höhe entdeckt. Von dort wurde er ins Museum nach Bozen gebracht, wo er bis heute ausgestellt ist.
Seit jeher fasziniert Ötzi die Menschheit. Wer sich nun noch intensiver mit ihm auseinandersetzen will, hat vielleicht schon bald die Möglichkeit dazu. Das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen sucht nämlich einen neuen Kurator oder eine Kuratorin für Ötzi. Genauer gesagt wird eine wissenschaftliche Fachkraft gesucht für die Forschung an der Mumie, deren Konservierung und die Mitarbeit in der Wissenschaftskommunikation des Museums. Die Vollzeitstelle ist ab Herbst 2024 zu besetzen.
Natürlich brauchst du dafür schon noch ein paar Kenntnisse und Fähigkeiten. Interesse über Ötzi alleine reichen leider nicht. Es handelt sich bei Ötzi schliesslich um einen der herausragenden Funde der Archäologiegeschichte. Da lässt man keine Anfänger ran, erklärt Museumsdirektorin Elisabeth Vallazza gegenüber dem «Spiegel»: «Die Kandidaten und Kandidatinnen sollten idealerweise schon mit Mumien gearbeitet haben und bereits Wissen über Ötzi mitbringen. Die Zahl derer, auf die das zutrifft, ist überschaubar.» Weil die Bioarchäologie und die Paläopathologie an den Hochschulen auf dem Vormarsch seien, hoffe sie trotz der hohen Anforderungen auf viele Bewerbungen, auch von jungen Menschen.
Du solltest laut dem Stellenbeschrieb eine ausgewiesene Expertin oder ein ausgewiesener Experte in den Bereichen Paläopathologie, Bioarchäologie oder Mumienforschung sein. Zudem solltest du über Kenntnisse im Projektmanagement und in der Konservierung verfügen.
Vielfältige Aufgaben
Zu deinen zukünftigen Aufgaben gehört, die Gletschermumie regelmässig zu kontrollieren und konservatorische Massnahmen durchzuführen sowie Forschungsprojekte zu initiieren und umzusetzen. Weitere Zuständigkeiten betreffen die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und Unterstützung in der musealen Vermittlungsarbeit. Die Fachkraft steht ausserdem für wissenschaftliche Anfragen sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Museums zur Verfügung.
Weil Ötzi immer noch auf gewaltiges internationales Interesse trifft, sollten die Bewerber und Bewerberinnen nicht nur fliessend Englisch sprechen, sondern auch Deutsch- und Italienischkenntnisse haben oder bereit sein, die Sprachen so schnell wie möglich zu lernen.
Es sei ein anspruchsvoller Job, der laut Elisabeth Vallazza auch Mut braucht. «Genauso wie Menschen, die ein Gemälde von Monet restaurieren oder die »Mona Lisa« einpacken, wenn sie mal von der Wand muss. Beim Job gehe es vor allem um zukünftige Konservierungsmassnahmen. Vor allem, weil bald ein Umzug in ein neues Gebäude anstehe, so Vallazza. «Wir verspüren stets einen gewissen Druck, die bestmögliche Konservierungsmethode zu finden. Wir müssen uns immer wieder hinterfragen, ob wir genug für den Mann aus dem Eis tun.»
Wenn du dich angesprochen fühlst, kannst du dich noch bis Ende August 2024 hier bewerben.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.