Grossbritannien

Präsident der Klimakonferenz äussert Verständnis für Wut der Jugend

· Online seit 05.11.2021, 15:30 Uhr
Der Präsident der Weltklimakonferenz, Alok Sharma, hat Verständnis geäussert für die Wut vieler Jugendlicher über den zu lange verschleppten Klimaschutz weltweit.
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«Ich verstehe das, ich habe selber Kinder», sagte er am Freitag in Glasgow auf einer Veranstaltung, auf der junge Menschen mehr Ehrgeiz und Tempo im Kampf gegen die Klimakrise verlangten. «Ich kämpfe im wahrsten Sinne des Wortes Tag und Nacht dafür, damit das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite bleibt», sagte er.

Gemeint ist der Beschluss im Pariser Klimaabkommen von 2015, wonach die Erderwärmung möglicht bei 1,5 Grad gestoppt werden soll im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.

Zugleich verwies Sharma auf jüngste Zusagen, die Hoffnung gäben: Etwa die Zusage grosser Wirtschaftsnationen der G20, im Ausland den Bau von Kohlekraftwerken nicht mehr mit öffentlichen Mitteln zu fördern. Auch der neue Pakt von gut 100 Staaten zum Stopp der Entwaldung bis 2030 sei wegweisend. Er räumte aber ein: «Wir müssen zusammen darauf achten, dass sich auch alle an ihre Zusagen halten.»

Die UN-Klimachefin Patricia Espinosa nannte die Forderungen der Jugend berechtigt. Sie versprach, sie in die Delegationen der rund 200 in Glasgow vertretenen Staaten zu tragen.

Knapp eine Woche nach dem Beginn der Weltklimakonferenz werden am Freitag in Glasgow Zehntausende Menschen zu einer Grossdemonstration für mehr Klimaschutz erwartet. Nach einem Marsch durch die Innenstadt soll am Nachmittag (ca. 15.00 Uhr) unter anderem die Gründerin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future, Greta Thunberg, eine Rede halten. Am Samstag folgt die nächste Demonstration in Glasgow, die nach den Erwartungen der Organisatoren sogar mehr als 100 000 Menschen anlocken soll.

veröffentlicht: 5. November 2021 15:30
aktualisiert: 5. November 2021 15:30
Quelle: sda

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