Nach einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk ist die Zahl der Toten offiziellen Angaben zufolge auf mindestens zehn gestiegen. Darüber hinaus seien rund 40 Menschen teils schwer verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, am Montagabend mit. Die Lösch- und Rettungsarbeiten dauerten weiter an. Von russischer Seite gab es zunächst keine Reaktion.
Die Rakete war am Nachmittag in das Gebäude eingeschlagen, in dem sich Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge mehr als tausend Zivilisten aufgehalten haben sollen. Zunächst war von mindestens zwei Toten die Rede gewesen. Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte zufolge sollen bei dem Angriff Luft-Boden-Raketen des Typs X-22 eingesetzt worden sein. Diese seien von Tu-22-Langstreckenbombern aus dem russischen Gebiet Kursk abgefeuert worden, hiess es.
⚡️ Volodymyr Zelenskyy published a video of a fire in a shopping center in Kremenchug
— NEXTA (@nexta_tv) June 27, 2022
"The occupiers launched a missile strike at shopping center. There were more than a thousand civilians. The mall is on fire, rescuers are extinguishing fire, number of victims is unimaginable." pic.twitter.com/Src2qh3Tdf
In einem Video, das Selenskyj verbreitete, war das brennende Gebäude mit dicken dunklen Rauchwolken zu sehen. Dem stellvertretenden Leiter des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, zufolge sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere 20 seien verletzt worden.
«Zahl der Opfer unvorstellbar»
«Es brennt, und die Rettungskräfte versuchen, das Feuer zu löschen, die Zahl der Opfer ist unvorstellbar», sagte Selenskyj weiter. Und: «Aus Hilflosigkeit greift Russland weiterhin einfache Menschen an. Es ist vergeblich zu erwarten, dass es vernünftig oder menschlich ist.»
«Der Raketenangriff auf das Einkaufszentrum mit Menschen in Krementschuk ist ein weiteres Kriegsverbrechen der Russen», schrieb der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin. Die Zahl der Opfer war zunächst unbekannt. In unmittelbarer Nähe des Einkaufszentrums befindet sich eine Fabrik für Strassenbaumaschinen.
Ob es tatsächlich eine russische Rakete war, die das Einkaufszentrum getroffen hatte, war zunächst von unabhängiger Seite aus nicht überprüfbar. Die Vereinten Nationen haben bisher über 4700 zivile Todesopfer erfasst, geht aber wie die Regierung in Kiew von weitaus höheren Opferzahlen aus. (sda/jaw)
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