Schröder: Bei russischem Gas-Stopp «würde ich zurücktreten»
In einem am Samstag veröffentlichten Interview der «New York Times» sagt er, dass er zwar nicht mit einem solchen Szenario rechne: «Das wird nicht passieren.» Sollte es aber doch dazu kommen, «dann würde ich zurücktreten», fügt er hinzu – ohne explizit zu sagen, von welchen Posten.
Schröder ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energieriesen Rosneft und war zuletzt auch für die Pipeline-Gesellschaften Nord Stream und Nord Stream 2 tätig. Er steht in Deutschland massiv in der Kritik, weil er sich trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht von seinen Posten trennt. Vier SPD-Verbände haben deswegen ein Parteiausschlussverfahren gegen Schröder beantragt.
Auch der russische Energieriese Gazprom hat Schröder Anfang Februar - kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine – für einen Aufsichtsratsposten nominiert. Die Hauptversammlung ist für den 30. Juni geplant. Schröder liess laut «New York Times» in dem Interview offen, ob er die Nominierung annehmen wird.
Die US-Zeitung sprach nach eigenen Angaben zwei Mal mit dem früheren Bundeskanzler und SPD-Chef in seiner Heimatstadt Hannover. Es ist das erste Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs, dass der langjährige Freund Putins sich in einem Interview äussert.