Mehrere Fussballverbände haben sich der Kampange «One Love» angeschlossen. Auch die Schweiz ist mit dabei und will sich für Inklusion einsetzen. Als kleine Geste wollten die Teamcaptains mit dem Tragen einer Binde «ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen». Der Fifa passt das nicht. Sie spricht kurzerhand ein Verbot der Binde aus. Eine Zuwiderhandlung sei mit Konsequenzen verbunden.
Das Logo der Kampagne erinnert an einen Regenbogen, der als Zeichen für die LGBTQ-Bewegung steht. Das Logo beinhaltet aber auch einen schwarzen Streifen, wie es auf vielen panarabischen Flaggen vorkommt. wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Xhaka trug Binde bereits beim Testspiel
Bereits am Sonntag hiess es aus Kreisen der englischen und deutschen Fussballverbände, dass für das Tragen eine Verwarnung ausgesprochen werden soll. Der Grund für die Verwarnung wäre ein Verstoss gegen die offizielle Kleiderordnung. Von diesem Verbot betroffen ist auch Nati-Captian Granit Xhaka. Bereits vor einer Woche trug er die Binde beim Testspiel gegen Ghana. «Wir stehen als Team gemeinsam für Toleranz, Respekt und Solidarität ein und wollen alle daran erinnern, dass wir Menschen alle gleich sind und gleich behandelt werden möchten», so der Schweizer Captain.
Ob die Drohung einer Verwarnung genug Gewicht hat, ist noch unklar. Wie der Schweizerische Fussballverband am Sonntagabend verlauten liess, wolle man an der Binde festhalten. Gleich tönte es auch aus den Reihen des Deutschen Fussballbunds. «Wir bleiben dabei, dass wir mit der Binde auflaufen, und haben der Fifa unsere Position noch einmal übermittelt», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf zum TV-Sender ZDF.
Herz muss weg
Am Montag drohte bereits eine erneute Eskalation. England, Wales sowie die Niederlande stehen ebenso hinter der «One Love»-Kampagne und am Montag auf dem Feld. Mit Binde?
Tomorrow, England captain Harry Kane plans to stand with the LGBTQ community by wearing a 'One Love' arm band — even if FIFA prohibits it.
— Front Office Sports (@FOS) November 20, 2022
Other captains joining Kane:
🇫🇷 France
🇩🇪 Germany
🇧🇪 Belgium
🇩🇰 Denmark
🇨🇭 Switzerland
🏴 Wales
🇳🇱 The Netherlands pic.twitter.com/DJIsT1BR5u
Nach neusten Informationen wohl kaum. wie «BBC» schreibt, haben sich sieben der neun Verbände jetzt dafür ausgesprochen, auf die Binde zu verzichten. Die Verbände kommunizierten, dass sie es nicht riskieren könnten ihre Spieler in eine Situation zu bringen, die für sie Sanktionen zur Folge hätten. Über den Entscheid der Fifa sei man sehr frustriert, heisst es in einer Mitteilung. Auch Xhaka wird nicht mit dem «One Love»-Bändeli auflaufen.
Vor rund einer Woche griff die WM-Organisatorin bereits schon mal ein und untersagte der dänischen Delegation, Shirts mit der Aufschrift «Human Rights for all» beim Training zu tragen.
Politische Botschaften würden nicht geduldet, heisst es von der Fifa.
Wohin mit der ganzen gelben Brause?
Was an der WM-2022 ebenfalls nicht geduldet wird ist Bier. Zumindest alkoholhaltiges. Obwohl die Fifa für die Fussball-Weltmeisterschaft eine Sonderregelung in Sachen Alkohol vereinbart hatte, wird daraus jetzt trotzdem nichts.
Nur zwei Tage vor Anpfiff des ersten Spiels, wird der Biersponsor Budweiser wieder zurückgepfiffen. Nach dem definitiven Bier-Verbot bleibt der Bierhersteller also auf Tausenden von Bierdosen sitzen. Auf Twitter postet das Unternehmen ein Bild von palettenweise Dosen. Was sie jetzt damit machen?
New Day, New Tweet. Winning Country gets the Buds. Who will get them? pic.twitter.com/Vv2YFxIZa1
— Budweiser (@Budweiser) November 19, 2022
Man will das Bier im Wert von 75 Millionen Euro dem Weltmeister schenken, schreibt das Unternehmen auf Twitter. Wäre nur blöd, wenn Katar die Weltmeisterschaft gewinnen würde.
(roa)