Glasgow

Schweizer Umweltorganisationen von Uno-Klimakonferenz enttäuscht

· Online seit 13.11.2021, 20:29 Uhr
Die Schweizer Ableger der Umweltorganisationen Greenpeace und WWF haben enttäuscht auf die Resultate der Uno-Klimakonferenz in Glasgow reagiert. So lasse sich das notwendige Erwärmungsziel von höchsten 1,5 Grad bei weitem nicht erreichen. Die Schweiz habe es bei Lippenkenntnissen bewenden lassen.
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Bundespräsident Guy Parmelin habe alle Länder zu mehr Klimaschutz aufgerufen, teilte Greenpeace Schweiz am Samstagabend mit. Die Schweiz habe aber keine einzige Massnahme zur CO2-Reduktion im Inland präsentiert.

Stattdessen brüste sich Umweltministerin Simonetta Sommaruga mit Abkommen zur CO2-Kompensation im Ausland. Sich so zu gebärden und vorzugeben, die Schweiz sei auf dem Pfad des Pariser Klimabkommens sei irreführend. So spiele das Land eine zweifelhafte Rolle.

Dazu passe, dass sich die Schweiz nicht zum Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren verpflichtet habe. Auch Vorschläge für einen klimafreundlichen Finanzplatz vermisst Greenpeace. Und die reiche Schweiz unterlasse Hilfszusagen an ärmere Länder.

Der Wille fehlt

WWF Schweiz bilanzierte, die Kluft zwischen den Diskursen und den gemeinsam vereinbarten Schritten sei immens. Es fehle am Willen, gegen den Klimawandel etwas zu unternehmen. Völlig unklar bleibe, wie die Länder gemäss den in Glasgow getroffenen Vereinbarungen «einem Wunder gleich Paris-kompatible Klimaziele erreichen werden».

Der WWF fordert, dass die Schweiz auf die Wissenschaft hört und bis 2040 den Treibhausgasausstoss beendet und ihn bis 2030 halbiert. Die Wirtschaft und besonders die Banken müssten ihren Beitrag umgehend leisten.

Das Treffen in Glasgow habe gezeigt, dass neben Klimakonferenzen Allianzen von willigen Ländern nötig sind, um rascherer und weitergehende gemeinsame Schritte zu realisieren. Auch die Schweiz könnte solche Klimaschutz-Allianzen schliessen, schrieb WWF Schweiz weiter.

veröffentlicht: 13. November 2021 20:29
aktualisiert: 13. November 2021 20:29
Quelle: sda

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