Schwester von Kim Jong Un droht mit Atomwaffeneinsatz im Konfliktfall
Die hochrangige Funktionärin der herrschenden Arbeiterpartei setzte damit ihren aggressiven Ton fort, den sie vor wenigen Tagen angeschlagen hatte. Hintergrund sind Äusserungen des südkoreanischen Verteidigungsministers Suh Wook zu den Angriffskapazitäten seines Landes gegen Nordkorea. Kim hatte gedroht, Südkorea riskiere deswegen eine ernste Bedrohung.
Suh hatte am Freitag öffentlich gesagt, Südkoreas Streitkräfte verfügten über die Fähigkeit, den Ursprungsort von Raketenstarts von Nordkorea sowie dessen Kommandostellen «präzise und rasch» anzugreifen, sobald es klare Anzeichen für einen Angriff gegen Südkorea gibt. In ihrer jüngsten Erklärung nannte Kim die Bemerkungen als «nicht wiedergutzumachenden grossen Fehler». Mit Präventivschlägen gegen einen «Atomwaffenstaat» zu drohen, sei ein «fantastischer Tagtraum».
Kims Erklärungen erfolgten inmitten wachsender Spannungen in der Region. Nordkorea hatte zuletzt seine Nachbarländer durch den neuen Test einer Interkontinentalrakete alarmiert. UN-Resolutionen verbieten dem isolierten Land den Test von Raketen jeglichen Typs, die einen Atomsprengkopf tragen können. Nordkorea hat sich selbst zur Atommacht erklärt. Sein Status gilt aber wegen der Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm als unklar. Allerdings kommen die Atomgespräche mit den USA seit mehr als drei Jahren nicht mehr voran.