«Alternatives Protein»

Studie ist sich sicher: Immer mehr Menschen werden kein Fleisch mehr essen

· Online seit 08.07.2022, 15:03 Uhr
Fleischersatzprodukte auf pflanzlicher Basis und andere «alternative Proteine» gewinnen nach einer neuen Studie immer stärker an Bedeutung. Doch können sie Fleisch bald ganz ersetzten?
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Ein deutlicher Trend des Lebensmittelmarktes: Fleischersatzprodukte. Besonders während Corona stiegen deren Verkaufszahlen enorm an. In einer internationalen Verbraucherbefragung der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in sieben Ländern sagten zwei Drittel, dass sie alternative Proteine bereits probiert haben, wie BCG am Freitag mitteilte.

Entscheidend ist nach wie vor der Preis

Über drei Viertel erklärten, dass sie Fleischersatz für gesünder halten als tierische Proteine. Allerdings spielt der Preis eine massgebliche Rolle: Teurer als Fleisch dürfen Sojaprodukte und andere pflanzliche Proteinquellen offensichtlich nicht sein. Die durchschnittliche akzeptierte Preisspanne liegt laut BCG bei 50 bis 90 Prozent des tierischen Originals.

Befragt wurden 3700 Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Grossbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland. In der Bundesrepublik nahmen 515 Menschen teil.

Von Soja bis Insekten

Unter dem Oberbegriff «alternativ» werden Proteine verschiedenen Ursprungs zusammengefasst, denen gemeinsam ist, dass sie nicht aus Fleisch stammen. Am bekanntesten sind Ersatzprodukte für Fleisch, Milch und Eier, die aus Soja, Hülsenfrüchten wie Erbsen und Bohnen oder anderen Pflanzen erzeugt werden. Dazu gehören aber auch Proteine auf Basis von Pilzen, Mikroorganismen oder Insekten.

11 Prozent der Weltbevölkerung werden fleischlos essen

Die Untersuchung verweist auf Schätzungen, denen zufolge die Nutztierhaltung etwa 15 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verursacht. Die Autoren gehen davon aus, dass der Verzehr alternativer Proteine rasch zunehmen wird und im Jahr 2035 elf Prozent der von der Weltbevölkerung verzehrten Proteine ausmachen könnte.

Das wiederum könnte laut Berechnung der beiden Unternehmen den CO2-Ausstoss der Landwirtschaft um knapp eine Gigatonne senken. Der weltweite CO2-Ausstoss lag 2021 nach Daten der Internationalen Energieagentur IEA bei 36,3 Gigatonnen.

Wie stehst du zu dem Thema? Schreib es uns in die Kommentare.

(sda/baz)

veröffentlicht: 8. Juli 2022 15:03
aktualisiert: 8. Juli 2022 15:03
Quelle: Today-Zentralredaktion

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