Während die bis zu 250 Kilogramm schweren Pflanzenfresser früher vor allem durch Jagd und Abholzung bedroht wurden, geht die grösste Gefahr nun von der geringen Fortpflanzung aus. Das ergab eine im Fachmagazin «Neotropical Biology and Conservation» veröffentlichten Studie.
Die Autoren der Studie schätzen die Zahl der Tapire in 48 Gebieten auf 2665 bis 15'992. Allerdings sind die Lebensräume oft so isoliert, dass die Tiere keine Partner für die Paarung finden. Nur 3 bis 14 Populationen seien aus demografischer und genetischer Sicht über die nächsten 100 Jahre überlebensfähig, heisst es in der Forschungsarbeit.
Tapire pflanzen sich nur langsam fort: Weibliche Tiere sind 13 Monate lang trächtig und bringen jeweils nur ein Junges zur Welt. Zwischen zwei Geburten liegen oft bis zu drei Jahre. «Unsere Simulationen zeigen deutlich, dass bei kleinen Populationen schon der Verlust eines einzigen Tiers pro Jahr zum schnellen Aussterben einer ganzen lokalen Population führen kann», erklärte die Co-Autorin der Studie, Patrícia Medici.