Der 3. Mai 1921 gilt Historikern zufolge als Geburtsstunde Nordirlands. Mit dem «Government of Ireland Act», der damals in Kraft trat, wurde erstmals eine Grenze auf der irische Insel gezogen - der südliche und der nördliche Teil sollten jeweils eine eigenständige Regierung bilden. Anders als Irland, das sich zur unabhängigen Republik abspaltete, blieb Nordirland Teil des Vereinigten Königreichs. Die Frage, ob die Provinz dazugehören oder sich mit Irland wiedervereinigen sollte, führte zu einem jahrzehntelangen, blutigen Bürgerkrieg und spaltet auch heute noch die Gesellschaft.
«Wir haben kein Interesse daran, Teil eines vereinigten Irlands zu werden», sagte einer der Festredner der Nachrichtenagentur PA zufolge am Samstag. Die pro-irische Partei Sinn Féin, die kürzlich bei den Parlamentswahlen in Nordirland stärkste Kraft wurde, setzt sich für ein vereintes Irland ein. Derzeit stockt die Bildung einer Einheitsregierung beider Lager, weil die Unionisten diese aus Protest gegen Brexit-Sonderregeln für Nordirland blockieren.