«Holzpaddel auf Gesäss»

US-Kleinstadt führt die Prügelstrafe in Schulen wieder ein

· Online seit 26.08.2022, 13:23 Uhr
Die US-amerikanische Kleinstadt Cassville erlaubt die körperliche Züchtigung in Schulen. Kinder sollen mit einem Holzpaddel bestraft werden. Kinderschützer sind entsetzt.
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Wieder einmal sorgt eine Nachrichtenmeldung aus den USA für Kopfschütteln. Diesmal im Fokus der Kritik: Cassville, eine Kleinstadt und ein Schulbezirk im Südwesten des US-Bundesstaates Missouri. Mit Anfang des neuen Schuljahrs dürfen Kinder hier nämlich körperlich gezüchtigt werden: mit einem Holzpaddel auf den Hintern.

Eltern entscheiden

Voraussetzung sei, dass die Eltern der Kinder ihr Einverständnis dazu geben, wie der «Spiegel» schreibt. So sei es im Laufe dieser Woche zu einem Treffen zwischen Eltern und den Schulverantwortlichen gekommen, wo Mütter und Väter schriftlich bekunden konnten, ob die Schule ihr Kind «mit körperlicher Gewalt disziplinieren darf».

Heisst konkret: Mit einem Holzpaddel soll man Schülerinnen und Schüler «in Anwesenheit eines Zeugen» auf das Gesäss schlagen. Ein bis zwei Schläge bei jüngeren Kindern, bis zu drei Schläge bei älteren Schülern, «ohne dass es zu Verletzungen oder Schaden komme», heisst es in der Richtlinie.

Keine Strafe, sondern nur Traumatisierung

Entsetzt reagieren Kinderschützer auf die Nachricht aus Cassville. «Es ist eine absolut schreckliche Praxis», zitiert der «Spiegel» etwa Richard Wexler von der National Coalition for Chil Protection Reform. Es bestehe niemals die Notwendigkeit, ein Kind körperlich zu schlagen oder anzugreifen. Das Schlagen strafe nämlich nicht, es traumatisiere.

(baz)

veröffentlicht: 26. August 2022 13:23
aktualisiert: 26. August 2022 13:23
Quelle: Today-Zentralredaktion

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