Wieder einmal sorgt eine Nachrichtenmeldung aus den USA für Kopfschütteln. Diesmal im Fokus der Kritik: Cassville, eine Kleinstadt und ein Schulbezirk im Südwesten des US-Bundesstaates Missouri. Mit Anfang des neuen Schuljahrs dürfen Kinder hier nämlich körperlich gezüchtigt werden: mit einem Holzpaddel auf den Hintern.
Eltern entscheiden
Voraussetzung sei, dass die Eltern der Kinder ihr Einverständnis dazu geben, wie der «Spiegel» schreibt. So sei es im Laufe dieser Woche zu einem Treffen zwischen Eltern und den Schulverantwortlichen gekommen, wo Mütter und Väter schriftlich bekunden konnten, ob die Schule ihr Kind «mit körperlicher Gewalt disziplinieren darf».
Es wäre viel lustiger, wenn es nicht so traurig wäre.
— El Chango (@HolySchmitt666) August 26, 2022
Dachte ernsthaft erst ich lese einen @Der_Postillon Artikel… #Cassville #Missouri #Paddel pic.twitter.com/bFba4zKH0s
Heisst konkret: Mit einem Holzpaddel soll man Schülerinnen und Schüler «in Anwesenheit eines Zeugen» auf das Gesäss schlagen. Ein bis zwei Schläge bei jüngeren Kindern, bis zu drei Schläge bei älteren Schülern, «ohne dass es zu Verletzungen oder Schaden komme», heisst es in der Richtlinie.
Keine Strafe, sondern nur Traumatisierung
Entsetzt reagieren Kinderschützer auf die Nachricht aus Cassville. «Es ist eine absolut schreckliche Praxis», zitiert der «Spiegel» etwa Richard Wexler von der National Coalition for Chil Protection Reform. Es bestehe niemals die Notwendigkeit, ein Kind körperlich zu schlagen oder anzugreifen. Das Schlagen strafe nämlich nicht, es traumatisiere.
(baz)