Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi
«Es gibt Verletzte in Zusammenhang mit den abgegebenen Schüssen», teilte die Polizei in der niederländischen Hafenstadt am späten Freitagabend mit. Es handelt sich um mindestens sieben Verletzte – darunter auch Beamte. Zuvor hiess es, Beamte hätten mehrere Warnschüsse und weitere Schüsse abgegeben. Bei einem auf Bildern zu sehenden niedergeschossenen Menschen sei noch undeutlich, wie und durch wen die Person verletzt wurde, teilte die Polizei mit.
Gewalttätige Krawalle bei nicht angemeldeter Demonstration
Bei der nicht angemeldeten Demonstration Hunderter Menschen gegen eine drohende weitere Verschärfung der Corona-Massnahmen kam es im Zentrum von Rotterdam zu gewalttätigen Krawallen. Auf Bürgersteigen und Strassen wurden Brände gelegt, Polizeiautos in Brand gesteckt und weitere beschädigt sowie Polizisten und Feuerwehrleute mit Gegenständen beworfen. Auf Bildern des Senders NOS waren lodernde Flammen zu sehen, Stühle wurden geworfen und Müllcontainer auf die Strasse geschoben. Ein Streifenwagen stand lichterloh in Flammen. Zurück blieb eine Spur der Verwüstung. Politiker äusserten sich auf Twitter schockiert über das Ausmass der Gewalt.
Mit einem Grossaufgebot versuchte die Polizei nach eigenen Angaben, wieder Ordnung zu schaffen. Dabei kamen auch die Bereitschaftspolizei und ein Wasserwerfer zum Einsatz. Ein Hubschrauber war über den von Rauchschwaden durchzogenen Strassen zu hören. «Ein maximaler Einsatz der Polizei ist möglich, um die Ordnung so schnell wie möglich wieder herzustellen», teilte die Polizei gegen Mitternacht mit.
Netherlands: Anti-lockdown protests in Rotterdam, The Netherlands, Dutch police fire warning shots as riots erupt: Protest against COVID-19 measures in the Netherlands, including the proposed "2G rule", which requires proof of vaccination or recovery for access to certain pic.twitter.com/8HehqGj2WW
— World News 24 (@DailyWorld24) November 20, 2021
Nicht die ersten schweren Krawalle in den Niederlanden
Der Bürgermeister erliess eine Notverordnung, um Menschen den Aufenthalt am Ort der Krawalle sowie im Hauptbahnhof und einer anderen Station zu verbieten. Der Zugverkehr von und nach Rotterdam sei wegen der Krawalle eingestellt worden, teilten die Niederländischen Eisenbahnen mit.
Die Kundgebung, zu der mehrere Organisationen aufgerufen hatten, richtete sich gegen Pläne der Regierung, angesichts der sich verschärfenden Corona-Lage eine 2G-Regel einzuführen. Zugang zu Veranstaltungen, Cafés und Restaurants erhielten dann nur noch Geimpfte und Genesene. Nachdem im Januar eine Ausgangssperre in den Niederlanden verhängt worden war, hatte es bereits schwere Krawalle in etlichen Städten mit Millionenschäden gegeben.
(red/sda)