In der Nähe der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw muss ein privater Tierpark wohl viele seiner 2000 Tiere einschläfern. Das, weil die Gehege und Infrastrukturen durch russische Artillerie und Luftangriffe schwer beschädigt worden sind, wie der Gründer des Zoos, Alexander Feldman, in einer auf Facebook veröffentlichen Videobotschaft verkündet. Es gebe keine Möglichkeit, die Tiere durch einen Abtransport zu retten, sagt er gemäss dem «Redaktions Netzwerk Deutschland».
MP Oleksandr Feldman said that #Russian troops have almost completely destroyed the ecopark in #Kharkiv
— NEXTA (@nexta_tv) April 5, 2022
Today by the end of the day a decision will be made to put the tigers and lions down, because their enclosures have been destroyed. pic.twitter.com/aA98KFejhC
Mitarbeiter am Ende ihrer Kräfte
Die Tierpflegenden seien der angespannten Situation nicht mehr gewachsen. Jahre lang bauten sie mit «ihren» Tieren ein gegenseitiges Vertrauen auf. Den fast unausweichlichen letzten Weg mit ihnen zu gehen, breche den Tierpflegenden schon fast das Herz. Sie hofften im Stillen, dass doch noch ein Ausweg gefunden wird, damit die Tiere nicht eingeschläfert werden müssen, obwohl sie gesund sind.
Dennoch bezeichnet es Feldman im Video als ein «Wunder», dass Tiger, Löwe und Bären so lange am Leben geblieben sind. Ihre Käfige drohten jeden Augenblick einzustürzen, wodurch die Raubtiere ausbrechen und somit auch Menschen gefährden könnten. «Vielleicht können wir die kleinen Jaguare und Panther retten, aber die erwachsenen müssen wir wohl alle töten», erklärt Feldman den derzeit einzigen Lösungsweg im Video. Eröffnet wurde der «Feldman Ökopark» im Jahr 2013 und er ist mit 140 Hektar der grösste Landschaftspark in der Ostukraine. Rund 2000 Tiere sind in dem Park untergebracht.