SC Kriens

Husaren-Stück oder Abstieg?

24.01.2022, 18:49 Uhr
· Online seit 24.01.2022, 18:21 Uhr
Es wäre wohl DAS Husaren-Stück im Schweizer Fussball. Holt der SC Kriens in der Rückrunde einen Rückstand von 18 Punkten auf und hält doch noch die Klasse? Nicht unmöglich, denkt man sich in der Zentralschweiz. Und bleibt dennoch realistisch.

Quelle: Tele 1

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Aufgeben kommt nicht in Frage. Auch beim SC Kriens nicht. 6 Punkte haben die Innerschweizer in 18 Vorrunden-Partien in der Challenge League geholt. Nur ein einziger Sieg resultierte. In der Tabelle hat der SCK satte 18 Punkte Rückstand auf Xamax. Die Neuenburger sind nicht etwa Leader, sondern zweitletzter. «Unmöglich ist nichts», so SCK-Sportchef Bruno Galliker. «Und dennoch wissen wir, in welcher Lage wir sind. Wir müssen einfach weiter Fussball spielen und Freude haben. Und nicht zuletzt haben wir auch eine Verantwortung gegenüber dem Club, den Fans und den Sponsoren». Doch auch Galliker weiss, die Aufholjagd in der Rückrunde wird eine Herkules-Aufgabe. «Wir glauben dennoch daran», gibt sich Galliker kämpferisch.

Auch der Trainer blickt optimistisch auf das, was kommt. «Wir sind fitter und weiter als zu dem Zeitpunkt, als ich übernommen habe», so René van Eck. Der ehemalige FCL-Aufstiegstrainer hat im November des vergangenen Jahres beim SC Kriens übernommen. Die Aufgabe lautete damals wie heute immer noch gleich: Den SCK aus dem Tabellenkeller holen. «Es blieb nicht viel Zeit, als ich angefangen habe. Es ging alles ziemlich schnell. Nun hatten wir endlich etwas Zeit, um zu arbeiten in der Winterpause. Das Fitnesslevel ist besser und auch spielerisch haben wir uns entwickelt.»

9 Teams innerhalb von 9 Punkten

Bei 18 Punkten Rückstand klingt dies eher nach Zweckoptimismus. Aber was sollen die beiden auch sagen. Aufgeben? Von wegen! Die Challenge League ist ausgeglichen wie selten zuvor. In der Liga kann jeder jeden schlagen. «Das ist zwar so, aber dennoch musst du die Spiele zuerst auch gewinnen», weiss auch van Eck. Nur reden bringt nichts, Leistung muss auf dem Platz her. Wie eng die Tabellensituation ist, zeigt die Tatsache, dass Xamax als zweitletzter gerade einmal 9 Punkte weniger hat als der Leader aus Vaduz. Und wer weiss, wenn sich die Teams vorne gegenseitig die Punkte wegnehmen und Kriens gewinnt … Träumen ist erlaubt. «Für den möglichen Ligaerhalt müssen wir gewinnen und vorne ein Team auch noch einbrechen», so Galliker. Die zweithöchste Liga ist auch das Ziel des Clubs. «Wir wollen auf jeden Fall hier spielen», führt Galliker aus. «Wir haben uns als Verein weiterentwickelt, haben uns professionalisiert und passen nun auch die Organisation an. Wir haben das Ziel in der zweithöchsten Liga zu spielen.»

Ligaerhalt dank Modusänderung?

Selbst bei einem Abstieg ist dies kein Ding der Unmöglichkeit. Wie das gehen soll? Die Liga plant seit Längerem eine Modusänderung für die höchsten Ligen in der Schweiz. Spruchreif ist zwar noch nichts. Aber es könnte durchaus sein, dass die Challenge League aufgestockt würde und der SCK so trotz eines Abstiegs in der Liga bleibt. Doch dies ist Zukunftsmusik und alles andere als schon gesichert. Beim SCK plant man nicht nur die sportliche Zukunft, sondern auch die operative. Bruno Galliker ist Sportchef, Geschäftsführer und technischer Leiter in Person. Neu behält er zwar das Amt des technischen Leiters, gibt die anderen beide jedoch ab. «Wir wollen breiter abgestützt sein. Die Verantwortung und die Aufgaben aufteilen. Dies wollten wir schon seit Längerem angehen und hat nichts mit der aktuellen Lage der 1. Mannschaft zu tun», erklärt Galliker. «Wir müssen den Verein gut aufstellen und nicht nur die 1. Mannschaft.»

Auf und neben dem Platz wird um die Zukunft des SC Kriens gekämpft. Die Mannschaft reist zum Start der Rückrunde am Sonntag 30. Januar zum Auswärtsspiel gegen Winterthur (Anpfiff 14.15 Uhr). Es ist der Startschuss zu einer möglicherweise historischen Aufholjagd.

Interview mit SC Kriens

Quelle: Tele 1

veröffentlicht: 24. Januar 2022 18:21
aktualisiert: 24. Januar 2022 18:49
Quelle: PilatusToday

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