So feiert die Zentralschweiz Weihnachten in der Stromkrise
«Bei uns ist die Nachfrage bei den Kerzen im September und Oktober stark gestiegen. Jetzt im November bewegt sie sich wieder im saisonal üblichen Bereich», berichtet Daniel Kretz von der Kerzenfabrik Fischer Kerzen in Root. Zu Spitzenzeiten hätte die Nachfrage bis zu 30 Prozent über dem Durchschnitt gelegen.
Baumkerzen als Ganzjahresprodukt
Auch bei der Firma Herzog Kerzen in Sursee sind Baumkerzen sehr gefragt, wie die Inhaberin der Firma, Monika Felder, auf Anfrage sagt: «In der Zwischenzeit handelt es sich um ein Ganzjahresprodukt.» Generell sei die Kerzennachfrage seit dem Beginn der Pandemie gestiegen.
Ob die Baumkerzen schlussendlich auch wirklich den Weihnachtsbaum schmücken, kann Herzog anhand der Verkaufszahlen nicht sagen. Denn es gäbe viele Dekorationskerzenhalter, die auf die Grösse der Baumkerzen ausgerichtet seien.
Von Firma zu Firma anders
Der Trend der Baumkerzen macht sich jedoch nicht überall gleich stark bemerkbar. Der grösste Schweizer Kerzenproduzent Balthasar in Hochdorf etwa, verzeichnet keinen Anstieg der Nachfrage. «Bei den Baumkerzen sind die Absätze seit Jahren eher rückläufig», sagt der Leiter Verkauf und Marketing, Hanspeter Grosjean.
Der grösste Schweizer Kerzenproduzent Balthasar verzeichnet im Gegensatz zu anderen Herstellern keinen Anstieg bei der Nachfrage nach Baumkerzen.
«Es werden nicht auffallend mehr Kerzen verkauft», heisst es auch bei der Hornbach-Filiale in Galgenen. Sie stellt bisher keine Veränderung des Kaufverhaltens fest. Daran habe auch die drohende Energiekrise nichts geändert.
Lichterketten sind weiterhin gefragt
«Die meisten Leute wollen trotzdem noch elektrische Beleuchtung, weshalb Lichterketten weiterhin gefragt sind», lässt Hornbach weiter ausrichten. Dies hat auch das Unternehmen Balthasar festgestellt.
Trotz steigender Strompreise bleibt die Nachfrage nach Lichterketten bestehen.
Grund dafür sei zum einen das Brandrisiko bei der Verwendung von Baumkerzen. Andererseits gebe es viele LED-Lichterketten, deren Energieverbrauch sehr gering ist. Daher sehe die Kundschaft wohl keinen Grund, trotz drohender Strommangellage wieder auf Baumkerzen zu wechseln.
Vorsicht ist gefragt
«Ich als Feuerwehrmann empfehle niemandem Kerzen am Weihnachtsbaum», sagt Daniel Jauch, Kommandant der Freiwillige Feuerwehr Zug. Denn das Risiko eines Brandes werde mit Kerzenlicht gesteigert.
«Grundsätzlich sollte man den Baum nie unbeaufsichtigt lassen.» Vor allem wenn der Baum nicht mehr frisch ist, sei das Brandrisiko sehr hoch. Einen Eimer Wasser oder eine Löschdecke sollte daher stets griffbereit sein.