Flamingo büxt aus Knies Kinderzoo aus

Gummi-Flamingos sieht man auf dem Zürichsee im Sommer massenweise. Dort jemals das gefiederte Original anzutreffen – damit rechnet wohl niemand. Aber genau das erlebte Franziska Widmer.

Als sie am Dienstagmorgen um neun Uhr das Wassersportzentrum auf dem Lidoareal in Rapperswil verliess, erblickte sie einen Flamingo, wie die «Linth-Zeitung» berichtet. Nur wenige Meter von ihr entfernt spazierte das Tier den Strandweg entlang. Sofort vermutete Widmer, dass der rosa Vogel aus Knies Kinderzoo ausgebüxt sein musste.

Mit Blaulicht ausgerückt

Um die Mittagszeit wurde Widmers Bruder, Lukas Widmer, Trainer beim Regionalen Leistungszentrum in Rapperswil-Jona (RLZ), Zeuge der Einfang-Aktion. Ruedi Keller und Seline Blaser vom Grosstier-Rettungsdienst seien mit Blaulicht, Sirene und Pferdeanhänger angerückt, berichtet die Zeitung weiter.

Unterstützung leisteten auch Zootierarzt Wolfgang Zenker mit Hund Sibo sowie eine Tierpflegerin im Trockenanzug. Im Gummiboot und ausgerüstet mit Keschernetz machte sich das Rettungsteam auf die Suche nach dem Flamingo.

Zoo-Mitarbeitende stutzen Flügel

Im Schilf bei der Hochschule Ost ging dem Team der Ausreisser schliesslich ins Netz. Flamingos können nicht gut vom Wasser aus auffliegen, so Lukas Widmer. Dennoch habe es dieser geschafft, seine Retter auf Trab zu halten.

Der Grosstier Rettungsdienst bestätigte der Linth-Zeitung den Einsatz. Laut Wolfgang Zenker, Zootierarzt in Knies Kinderzoo, handelt es sich beim Ausreisser um einen jungen Flamingo, der seit zwei Jahren im Rapperswiler Zoo lebt. Es seien ein paar Anläufe nötig gewesen, um das Tier einzufangen. Die Tierpflegerin habe den Flamingo unter dem Arm zum Zoo zurückgebracht. Gegen 15.30 Uhr sei er wieder mit seinen rosaroten Kollegen vereint gewesen. Damit der Vogel nicht bald wieder davonfliegt, nutzten die Verantwortlichen im Zoo vorher noch die Gelegenheit, ihm die Flügel zu stutzen.