Zürcher Schulunterricht wird linke Prägung vorgeworfen – Regierungsrat muss handeln
Die Frage, ob an Zürcher Schulen eine gewisse linke Prägung zu finden ist, wurde am Montag für dringlich erklärt. Für die Dringlichkeit stimmten 70 Kantonsrätinnen und Kantonsräte von SVP und FDP. 60 Stimmen waren mindestens dafür nötig. Der Zürcher Regierungsrat muss nun innert fünf Wochen Stellung dazu beziehen. Dann kommt das Thema erneut ins Parlament. Erst dann wird inhaltlich darüber entschieden.
Maturaarbeit war Auslöser
Auslöser für dieses SVP-Postulat war eine Maturaarbeit der Kantonsschule Baden AG. Drei Maturanden untersuchten dabei, ob der Schulunterricht an den Aargauer Mittelschulen einen Linksdrall hat. Dafür befragten sie rund 530 Schülerinnen und Schüler.
Das Ergebnis war, dass ein Drittel der Schülerinnen und Schüler den Unterricht als eher links geprägt wahrnahm, vor allem in Geschichte, Geografie, Deutsch und Englisch. Zwei Drittel der Befragten hatten die Lehrpersonen zudem als «eher links» verortet.
Online-Umfrage im Kanton Aargau
Der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) nahm den Ball nach einem FDP-Vorstoss aus dem Parlament auf und gab eine Untersuchung in Auftrag. Das Meinungsforschungsinstitut Sotomo soll nun mit einer Online-Befragung herausfinden, ob die Neutralität an den Schulen eingehalten wird. Äussern können sich alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen.
Dieser Untersuchung sollen sich die Zürcher Mittelschulen und Berufsschulen anschliessen, findet die SVP. Die linke Ratsseite hält eine solche Untersuchung hingegen für falsch. Sie fürchtet eine «Gesinnungspolizei». Wie der Regierungsrat die Problematik sieht, werde sich in den nächsten fünf Wochen zeigen.
(hap/sda)