«Wir gehen nicht mit der SVP ins Bett» – «Lauwarm» spielte für Roger Köppel
Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli
Zweimal wurden Auftritte der Band «Lauwarm» bereits abgesagt, weil weisse Mitglieder Rastas tragen. Jetzt durfte die Band trotzdem spielen und zwar ausgerechnet am Sommerfest der «Weltwoche» von Chefredaktor und SVP-Politiker Roger Köppel. Die Einladung habe die Band überrascht, sagt Frontmann Dominik Plumettaz gegenüber ZüriToday.
«Wir haben keine Berührungsängste»
Der Auftritt von Lauwarm am Sommerfest der «Weltwoche» ist kein Zufall. Seine Band sei nach dem Vorfall in der Brasserie Lorraine eingeladen worden, so Plumettaz. Die Musiker waren zwar überrascht, es sei für sie aber sofort klar gewesen, die Einladung anzunehmen. «Wir gehen für Menschen spielen, sind offen und haben keine Berührungsängste.» Der Vorwurf, dass sich die Band nun mit Rechten solidarisiere, sei falsch. «Wir gehen nicht mit der SVP ins Bett.»
Plumettaz bleibt das Sommerfest als spannender Anlass in Erinnerung. «Wir hatten einen interessante Diskurs mit Politikern aus allen Ecken sowie LGBTQ-Vertretern.»
Von «ok wow» zu «grossartig»
Weltwoche, Rastas, AfD, Reggae und SVP – passt das zusammen? In den sozalen Medien überschlagen sich Ver- und Bewunderung. Rapper Knackeboul findet dafür nur zwei Worte: «ok wow», Köppels Parteikollege Claudio Zanetti findet das «grossartig».
Wenn man als Barbetreiber oder Cancelmob Menschen (die Band) schlecht behandle, treibe man sie also direkt in die Arme der rechten Extremisten, schreibt ein enttäuschter User.
ok wow https://t.co/uizNZltpSF
— Knackeboul (@Knackeboul) August 25, 2022
Lauwarm lässt sich instrumentalisieren und stand gestern am Sommerfest der Weltwoche zusammen mit Roger Köppel auf der Bühne. Wer als Barbetreiber oder Cancelmob Menschen (die Band) schlecht behandelt, treibt sie also direkt in die Arme der rechten Extremisten. Well done Lefties.
— White Stroganoff Mirifuzius 🔕 (back in the game) (@FreeZone76) August 25, 2022
Band blieb bis zum Schluss
Der Auftritt von Lauwarm habe rund 15 Minuten gedauert, danach habe sich die Band unter die Gäste gemischt, sagt ein Partygast gegenüber ZüriToday.
Roger Köppel selbst wollte sich auf Anfrage von ZüriToday nicht zum Anlass äussern.
(roa)