Telefonbetrug

Täter erbeuten im Aargau über 140'000 Franken Bargeld

02.07.2022, 19:36 Uhr
· Online seit 02.07.2022, 11:01 Uhr
Telefonbetrüger, die sich als Polizisten ausgeben, sind aktuell sehr aktiv. Dass sie mit dieser Masche auch erfolgreich sind, zeigen mehrere aktuelle Fälle. Das Thema beschäftigt die Menschen. Wir haben uns auf der Strasse umgehört.

Quelle: TeleM1

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Alleine am 1. Juli gingen bei der Kantonspolizei Aargau 50 Meldungen ein. Wie die Kantonspolizei Aargau in der Mitteilung schreibt, durchschauen die meisten angerufenen Personen den Schwindel auf Anhieb. Die vom Ausland her operierenden Telefonbetrüger wären jedoch nicht so aktiv, wenn die Masche nicht funktionieren würde. Der Beweis dazu liefern drei Fälle, welche am Freitag bei der Kantonspolizei Aargau gemeldet wurden.

Deliktbetrag von über 140'000 Franken

Drei Frauen im Alter zwischen 63 und 88 Jahren wurden stundenlang am Telefon unter Druck gesetzt und liessen sich davon überzeugen, Schmuck und Geld an unbekannte Kuriere zu übergeben. Dabei belief sich der Deliktbetrag bei diesen drei Fällen auf über 140'000 Franken in bar und Schmuck im Wert von mehreren zehntausend Franken.

«Ich verstehe nicht, dass man so dumm sein kann»

Eine Umfrage auf den Strassen von Aarau zeigt: Die Leute haben zwar Verständnis für die Opfer der Telefonbetrüger. Viele glauben aber auch, dass sie selbst nicht auf eine solche Betrugsmasche hereinfallen fallen würden. «Wenn ich jemanden nicht kenne, dann bin ich einfach misstrauisch», sagt etwa Martha Wittwer aus Buchs gegenüber Tele M1. Noch klarer ist das Votum von Rosa Widmer aus Suhr: «Ich verstehe immer noch nicht, dass man so dumm sein kann.» Doch auch sie zeigt Verständnis. Schliesslich könnten es Leute sein, bei welchen nie jemand anruft, so die Passantin.

Dreiste Anrufer fordern Geld und Schmuck

Die Geschichten, welche den Opfern aufgetischt werden, sind laut der Kantonspolizei Aargau immer dieselben: Es seien Einbrecher unterwegs, und weil das Vermögen der angerufenen Personen selbst auf der Bank nicht mehr sicher sei, müsse das Geld sofort der Polizei übergeben werden. Oder noch dreister: Die Tochter liege als Folge eines Unfalls im Spital und könne wegen fehlender Versicherungsdeckung nicht behandelt werden. Dabei ist am Telefon eine wimmernde Frau zu hören.

Vorsicht vor Telefonbetrügern!

Die Kantonspolizei Aargau warnt deshalb vor solchen Telefonbetrügern, die auch weiterhin ihr Unwesen treiben. Personen, welche von solchen Anrufen betroffen sind, sollen nicht darauf eingehen und den Anruf sofort beenden. Auf Forderungen soll nicht eingegangen werden. Zudem kommt, dass die Polizei niemals Geld oder Schmuck zur Aufbewahrung einfordern würde.

(red.)

veröffentlicht: 2. Juli 2022 11:01
aktualisiert: 2. Juli 2022 19:36
Quelle: ArgoviaToday

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