Seit einiger Zeit gibt es in Rheinfelden wiederholt Beschwerden über die Zustände im Tertianum Salmenpark, einem Wohn- und Pflegezentrum. Wie eine Angehörige einer Patientin berichtet, herrsche in der Institution menschenunwürdige Zustände. «Meine Mutter, die auf Hilfe angewiesen war, wurde tagelang im Bett gelassen. Sie erhielt nur wenig Nahrung, ihre Zähne wurden nicht gereinigt, und die Windeln wurden nur selten gewechselt», sagt sie.
Ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekräftigen ausserdem die Anschuldigungen: «Es kam häufig vor, dass Medikamente liegen blieben oder vergessen gingen.»
Zum ersten Mal nahm nun auch die Geschäftsführerin des Wohn- und Pflegezentrums, Nadine Courtial, Stellung: «Das sind bestürzende Vorwürfe, die ich sehr bedauere. Ich nehme sie sehr ernst. Wir werden dies untersuchen und daraus lernen.» Aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels und Personalausfällen, könne es vorkommen, dass nicht alle Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner erfüllt werden können, so Courtial.
CEO stellt sich den Vorwürfen und Anliegen
«Auch wenn unser Gast einen Tag keine Lust hat, gewaschen zu werden oder aufzustehen, nehmen wir Rücksicht darauf. Dabei stellen wir oft fest, dass dies nicht immer mit den Wünschen der Angehörigen übereinstimmt.»
Angesichts der schwerwiegenden Vorwürfe hat sich der CEO der Tertianum-Gruppe mit mehr als 90 Standorten in der gesamten Schweiz am Freitagnachmittag den dringendsten Anliegen der Angehörigen in Rheinfelden gestellt.
Weitere Informationen zu den Vorwürfen und den Reaktionen findest du im Video oben.
(red.)
