«Ich habe im 170-Seelen-Dorf Böbikon einen Laden gegründet»

Carolin Schreiber und ihr Ehemann zogen gemeinsam mit ihrem Kind von Sisseln nach Böbikon. Ein Dorf fernab der urbanen Alltagshektik, oder wie die 34-jährige Mutter es beschreibt: «Man weiss nie, ob hier Sonntag ist, denn es ist eigentlich immer ruhig. Wir haben die Abgeschiedenheit ganz bewusst gesucht.»

Von der Region, für die Region

Soweit sich die Bevölkerung Böbikons erinnern kann, gab es im Dorf noch nie einen Laden in dieser Form. Die Jungunternehmerin ist aber der Überzeugung, dass eine Zentralisierung der regionalen Produkte durchaus sinnvoll ist, wie sie erzählt: «Es gibt hier in der Region viele Produzenten; der eine macht Honig, der andere Eier. Mit dem Auto fährt man aber nicht zu allen hin und holt sich die einzelnen Produkte.» Basierend auf diesen Überlegungen entstand die Idee des Dorfladens. Von Konfitüre über Pasta, Mehl, Wein, Chips, bis hin zu Schinken, Rauchwürste und Cider stehen auf den Regalen. Die Lieferanten, welche ausschliesslich in der Region produzieren, verkaufen ihre Erzeugnisse auf Kommissionsbasis.

Kleine Schokoladenfabrik im oberen Stock

Im Sortiment des Dorfladens befindet sich auch Schokolade. Nicht irgendeine, sondern von Carolin Schreiber selbst gefertigt. Die gebürtige Baden-Württembergerin ist ausgebildete Fachkraft für Süsswarentechnik. Ihre kleine Fabrik befindet sich im oberen Stock des Gebäudes. Hier produziert Schreiber momentan jährlich rund 100 Kilogramm Schokolade, laktosefrei, ohne Haushaltszucker. «Back to Basics und zur Regionalität», umschreibt sie ihre Geschäftsform.

Mit der Eröffnung des Dorfladens in Böbikon hat Carolin einen mutigen Schritt gewagt. Durch den Verkauf im Geschäft, der Schokoladenproduktion und ihrer Familie hat sie einiges zu tun. Mit ihrer positiven Art haucht sie neues Leben in das kleine Dorf.

Wie sie das alles bewerkstelligt, siehst du oben im Video.