Radio-Argovia-Heissluftballon fährt über Namibia

Eigentlich wollte Radio-Argovia-Hörerin Nicole während ihres Urlaubes auf Sri Lanka so viel Abstand zwischen ihr und zum kalten Wetter in der Schweiz schaffen wie nur möglich. Doch als sie auf einen Hotel-Bildschirm schaute, staunte sie. Auf dem Bildschirm drehte der ehemalige Argovia-Heissluftballon, auch liebevoll «Spirit of Argovia» genannt, mit seinem auffallenden Logo seine Runden.

«Spirit of Argovia» bestimmte nächsten Party-Ort

Die Aktion fand das erste Mal nach der Jahrtausendwende statt. Die Spielregeln waren recht einfach: Um sechs Uhr hob der Heissluftballon ab und landete um neun Uhr in irgendeiner Aargauer Gemeinde. Wo der Korb auf den Boden traf, musste so schnell wie möglich eine Fete geplant werden. So fanden unter anderem legendäre Partys in Büttikon, Muhen, Gansingen, Holziken und Hendschiken statt. Bis um 20 Uhr sendete Radio Argovia dann immer live aus der Gemeinde.

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Doch alles Gute hat bekanntlich auch ein Ende. Im Jahr 2009 ging der «Spirit of Argovia» in die wohlverdiente Rente, weshalb die Aktion abgesetzt wurde. Abheben konnte der Heissluftballon dennoch und zum alten Eisen gehörte er schon gar nicht. Der Ballon startete das ein oder andere Mal auch nochmals durch, jedoch nicht in der Schweiz.

Werbevideo wurde in Namibia gedreht

Bei den Aktionen immer dabei war Hanspeter Holliger, Geschäftsführer von Holly Ballon. Holliger war stolzer Besitzer des Ballons. «Nachdem er nicht mehr in der Schweiz starten durfte, haben wir den Ballon nach Namibia geschickt», erklärt Holliger. Dort bekam er auch seinen grossen Auftritt. «Für ein Werbevideo sollte ein Heissluftballon über die Dünen Namibias ziehen. Dafür benötigten wir einen Ballon, welcher bereits etwas älter war», so Holliger. Wenn man einen Heissluftballon über die Wüste kreisen lässt, kann er durch die pralle Sonne und den Sand in Mitleidenschaft gezogen werden. «Deshalb fiel unsere Wahl auf den «Spirit of Argovia».»

Und genau dieses Video landete laut Holliger auf dem Hotel-Bildschirm in Sri Lanka, welches Radio Argovia zugeschickt wurde. «Das ist die einzige Erklärung, die mir dafür einfällt» fügt Holliger an. Doch die nächste Argovia-Fete findet bedauerlicherweise nicht auf Sri Lanka statt, der Ballon hat seinen letzten Flug getätigt.

«Der Heissluftballon durfte auch nach den Aufnahmen einige Runden über Namibia drehen», so Holliger. Doch die harschen Witterungen liessen den «Spirit of Argovia» am Ende nicht mehr über die Wüste fahren, sondern durch die Prüfung fliegen.