Konstanz

Schweizer versuchen mit gefälschten Impfausweisen an Zertifikate zu kommen

21.09.2021, 16:41 Uhr
· Online seit 21.09.2021, 16:30 Uhr
Mit gefälschten Impfausweisen haben letzte Woche acht Schweizer versucht, in Konstanzer Apotheken an ein Impfzertifikat zu kommen. Die Polizei ermittelt nun wegen Urkundenfälschung.
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Schon acht Schweizer haben seit letzter Woche versucht, in Konstanz an ein Impfzertifikat zu kommen. Die Vorgehensweise war immer die gleiche: In Apotheken haben sie gefälschte Impfausweise vorgelegt. Die Mitarbeitenden der Apotheken wurden aber jeweils stutzig, weil die Impfbüchlein keine weiteren Einträge bis auf die Covid-Impfung enthielten.

Kein Zusammenhang bei den Fällen

«Im gesamten Polizeipräsidiumsgebiet kam es in letzter Zeit immer wieder vor, dass Personen einen gefälschten Impfpass in Apotheken vorgelegt haben», heisst es vom Polizeipräsidium Konstanz. Dabei handle es sich aber nicht nur um Schweizer Staatsangehörige oder Deutsche, welche in der Schweiz einen Wohnsitz haben. Bei den Fällen in Konstanz geht die Polizei nach dem bisherigen Ermittlungsstand von keinem Zusammenhang aus.

Anders als in der Schweiz erfolgt in Deutschland die Ausstellung des Impfzertifikats in Impfzentren, Arztpraxen, Gesundheitsämtern oder Apotheken. In Apotheken muss ein Impfnachweis sowie ein Personaldokument vorgeweisen werden. Diese Daten werden anschliessend an das Robert-Koch-Institut überwiesen, wo der digitale Impfnachweis erstellt wird.

Mögliche Verschärfung der Corona-Massnahmen als Grund?

Das Schweizer Covid-Zertifikat ist seit Juli auch im EU-Raum gültig. Für Schweizerinnen und Schweizer ist es also nicht notwendig, sich in den EU-Ländern ein lokales Zertifikat zu holen, um sich dort frei bewegen zu können.

Eine mögliche Erklärung für die Betrugsversuche: «Der Grund dürfte hierbei bei einer möglichen Verschärfung von Einlassregeln mit der sogenannten 2-G-Regel liegen», heisst es von der Konstanzer Polizei. In mehreren Deutschen Bundesländern werden die Corona-Massnahmen im Hinblick auf die Herbstferien verschärft. Mit der 2-G-Regel hätten nur noch geimpfte und genesene Personen Zutritt zu zertifikatspflichtigen Angeboten. Getestete werden nicht mehr zugelassen.

Gegen alle Schweizer wird nun wegen Urkundenfälschung ermittelt.

(red.)

veröffentlicht: 21. September 2021 16:30
aktualisiert: 21. September 2021 16:41
Quelle: FM1Today

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