Küssnacht am Rigi

Ein Samichlaus und 250 Iffelen: Das Klausjagen war «wunderschön»

06.12.2022, 06:24 Uhr
· Online seit 06.12.2022, 06:06 Uhr
In Küssnacht ist das traditionelle Klausjagen endlich wieder im gewohnten Rahmen über die Bühne gegangen. Rund 20’000 Zuschauer bestaunten den imposanten Umzug am Montagabend. «Immer wieder ein schönes Erlebnis», sagt eine Zuschauerin.

Quelle: PilatusToday / Martina Birrer

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Ein Donnerschlag und die Strassenbeleuchtung erlischt: Am 5. Dezember um 20.15 Uhr hat das Klausjagen in Küssnacht am Rigi begonnen. Kurz darauf haben rund 250 Iffelen für ein Lichtermeer gesorgt.

Unveränderte Tradition seit über tausend Jahren

«Der Ablauf des Klausjagens bleibt immer der gleiche», erklärt der Präsident der St.Niklausengesellschaft Küssnacht am Rigi, Pascal Knüsel. Das Brauchtum bestehe seit über tausend Jahren.

Die Geisslechlöpfer gehen voran, gefolgt von den Iffelenträgern. Anschliessend schreitet der Samichlaus mit Schmutzli und Esel durch die Strassen. Es folgt der Dreiklang der Musikanten sowie die Trychler. Den Abschluss bilden traditionellerweise die Hornbläser.

Bestes Wetter, wunderschöne Iffelen, tolle Musik

«Es war wunderschön», schwärmt Bernadette aus Emmenbrücke. Als geborene Küssnachterin ist sie mit dem Brauchtum aufgewachsen und jedes Jahr aufs Neue begeistert. «Letztes Jahr war es auch schön, aber heute war es genial», erzählt sie.

Nachdem das Brauchtum zwei Jahre nicht wie gewohnt durchgeführt werden konnte, wird der Umzug dieses Jahr speziell geschätzt: «Der ganze Klaustag ist ein Highlight», erzählt Küssnachterin Sabrina. Der Umzug stecke voller Highlights. «Es war schön, die Musik zu hören», erzählt Martina aus Küssnacht. 

Auch das Wetter spielte perfekt mit. «Es hat weder geregnet, geschneit noch gewindet. Wir hatten bestes Wetter», so Bernadette. Langweilig werde die winterliche Tradition nie, «es ist jedes Jahr ein schönes Erlebnis», sagt Daniela aus Immensee.

Das sagt der Präsident der St.Niklausengesellschaft im Interview mit PilatusToday und Tele 1

Quelle: PilatusToday

Die Iffelen: Ein aufwändiges Generationenprojekt 

«Die Tradition des Klausjagens liegt uns Küssnachtern im Blut», erzählt Pascal Knüsel. So werde bereits im Kindergarten fleissig an kleinen Iffelen gebastelt, welche dann am Kinderumzug am Nachmittag stolz präsentiert werden.

An einer grossen Laterne müsse man sich jedoch länger gedulden. «Über 500 Stunden Arbeit stecken in einer Iffel», so Knüsel. Die aus Karton und Seidenpapier gefertigten Kunstwerke werden 20 bis 30 Jahre lang innerhalb der Familie weitergegeben und sind daher ein Generationenprojekt, erzählt er.

Die Höhe der Kopflaternen variiere zwischen einem halben Meter bis zu über zwei Meter. «Die grössten Iffeln müssen oft zu zweit getragen werden», erklärt der Präsident der St.Niklausengesellschaft.

Hast du den Samichlaus gesehen?

Da das Wetter gestern ideal war, erleuchteten mehrere hundert Iffeln die Gassen mit ihrem Licht. Auch erlaubte das trockene Wetter ein gemütliches Zusammensein bis tief in die Nacht.

Warst du auch am Klausjagen in Küssnacht am Rigi oder hat dich der Samichlaus zu Hause besucht? Dann schick uns deine besten Fotos und Videos per WhatsApp. 

veröffentlicht: 6. Dezember 2022 06:06
aktualisiert: 6. Dezember 2022 06:24
Quelle: PilatusToday

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