Quelle: SRF / CH Media Video Unit / Katja Hug
Nemo trat gegen 15 weitere Acts an, zehn sind weitergekommen. Nemos Einzug ins Finale ist wenig überraschend. Das Musiktalent überzeugte mit einer kraftvoller Stimme auf der grossen Bühne. Der Schweizer Act hat eine Favoritenrolle. Während Wochen führte Nemo bei den Wettbüros, bis Kroatien die Schweiz vergangene Woche überholte. Auf der Plattform Instagram bedankte sich Nemo für die Unterstützung und zeigte sich beim Jubeln.
Gut 20 Fans verfolgten den Auftritt von Nemo am Eurovision Songcontest im Kino Rex in Biel. Einige von ihnen kennen Nemo seit klein auf. «Im Geschäft seiner Eltern hatte Nemo Geige gespielt», sagte eine Person vor Ort zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Anderen fiel auf, dass Nemo alleine - also ohne Tänzerinnen und Tänzer- auf der Bühne war: "Das war schon beeindruckend». In Biel bestand bereits vor der Auszählung der Publikumsstimmen Einigkeit, dass einem Einzug ins Finale nichts im Wege steht.
Der Song «The Code» des 24-jährigen, nonbinären Musiktalents handelt von Nemos Reise, die mit der Realisation begann, weder weder ein Mann noch eine Frau zu sein. Musikalisch reicht «The Code» von Rap über Drum ‹n› Bass bis hin zur Oper. Die Schweiz gewann 1956 mit Lys Assia (1924-2018) sowie 1988 mit Céline Dion den ESC.
Israel zieht ins Finale ein
Die umstrittenste Teilnehmerin des diesjährigen ESC ist wohl Eden Golan, die mit dem Song «Hurricane» antritt. Während die 20-jährige Sängerin bei den Proben ausgebuht wurde, überwog am Donnerstagabend der Applaus. Wie bereits im Vorjahr war das Motto des Musikwettbewerbs «United By Music».
Vor dem Halbfinale protestierten laut Schätzung der örtlichen Polizei 10'000 bis 12'000 Menschen gegen die Teilnahme Israels. Sie forderten den Ausschluss Israels vom Musikwettbewerb im Kontext des Nahost-Konflikts. Unter ihnen war Klimaaktivistin Greta Thunberg.
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Unter den weiteren Gewinnerinnen und Gewinner des zweiten Halbfinales befinden sich etwa der Niederländer Joost Klein, der mit dem Song «Europapa» ins Finale einzieht und auch zum grösseren Kreis der Favoriten zählt. Auch Nachbarland Österreich schaffte es ins Finale mit dem Techno-inspirierten Song «We Will Rave» von Kaleen.
Zu den weiteren neuen Finalisten gehörte etwa die norwegische Mythenrockgruppe Gåte, die sich mit «Ulveham» ebenso durchsetzte wie der längste Titel der ESC-Geschichte, «(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi» der Esten 5Miinust & Puuluup, der dem Publikum offenbar gefiel. Fachjurys sind in diesem Jahr bei den Halbfinals nicht zugelassen, sie werden erst im Finale ein Wörtchen mitzureden haben. Ausserdem zogen Lettland, Griechenland, Georgien und Armenien ins Finale ein. Ausgeschieden sind hingegen Dänemark, Malta, Albanien, Tschechien, San Marino und Belgien.
Auch Big-Five-Länder auf der Bühne
Erstmals traten die Vertreterinnen und Vertreter der Big-Five, also der grössten Geldgeberländer des ESC, in den Halbfinals auf. Am Donnerstag standen Frankreich, Italien und Spanien auf der Bühne, nachdem bereits am Dienstag Grossbritannien und Deutschland sowie Gastgeberland Schweden ihre Songs zum besten gaben.
Am kommenden Samstag findet das Finale des Musikwettbewerbs statt. Nebst den am Donnerstagabend qualifizierten trifft Nemo dann auf weitere Favoriten wie den Kroaten Baby Lasagna oder das Ukrainische Duo Alyona Alyona & Jerry Heil. Insgesamt treten 26 Länder am Finale in der Malmö Arena an.
(sda)