Wegen Datenschutzgesetzen

Kostenpflichtige Abos für Facebook und Instagram geplant

05.09.2023, 16:00 Uhr
· Online seit 04.09.2023, 16:07 Uhr
Meta plant laut Medienberichten, kostenpflichtige Abos für Facebook, Instagram etc. einzuführen. Damit soll der Konzern auf Anpassungen bei Datenschutzrichtlinien reagieren.
Anzeige

Nach Jahrzehnten mit kostenlosen Angeboten plant der Mutterkonzern Meta offenbar, kostenpflichtige Abos für Facebook und Instagram einzuführen. So sollen Nutzer der Plattformen Werbung umgehen können, wie die New York Times berichtet.

Treiber dafür sollen die Anpassung der Datenschutzgesetze verschiedener Länder sein. Etwa die Allgemeine Datenschutzverordnung der Europäischen Union (DSGVO) aus dem Jahr 2018, was bereits zu Auseinandersetzungen mit den verantwortlichen Behörden geführt hat.

Meta wurde auch zu hohen Geldstrafen aufgrund von Datenschutzverstössen verurteilt: Gegen einige dieser Urteile hat der Konzern Berufung eingelegt.

Neues Geschäftsmodell? 

In der Vergangenheit hat sich Meta darauf konzentriert, Werbung an Unternehmen zu verkaufen – und diese gezielt den gewünschten Zielgruppen zuzuführen, was auch zu den Datenschutzkonflikten beigetragen hat.

Die Einführung von kostenpflichtigen Abos würde eine Abkehr dieser Praxis darstellen – also eine andere, direktere Art um Geld zu verdienen. Dies bietet sich umso mehr an, da die Werbeeinnahmen von Facebook abnehmen.

Zuerst Australien und Neuseeland

Darüber hinaus muss man davon ausgehen, dass weitere Gesetze für Verschärfungen sorgen werden. Dazu kommt die allgemein unsichere wirtschaftliche Lage. Neue Einkommensquellen sind also auch für riesige Unternehmen wie Meta willkommen.

Meta-Vater Mark Zuckerberg äusserte sich bereits Anfang des Jahres zu den neuen, gebührenpflichtigen Abos. Die bezahlenden Kunden sollen den von einem telefonischen Kundensupport und besseren Schutzmassnahmen gegen Identitätsdiebstahl profitieren können.

Unklar ist, wann die kostenpflichtigen Abos in der Schweiz eingeführt werden sollen – und wie teuer das Ganze werden soll. Eine ungefähre Kennzahl gibt es für Australien und Neuseeland: Dort soll der Abo-Dienst zuerst eingeführt werden – und zwischen 20 und 25 Dollar pro Monat kosten. Dafür erhalten Nutzer ähnlich wie bei «X» (früher Twitter) eine Verifizierung via blaues Häkchen.

Meta soll seine Dienste jedoch auch weiterhin mit der Option «kostenlos – dafür mit Werbung» anbieten.

(thc)

veröffentlicht: 4. September 2023 16:07
aktualisiert: 5. September 2023 16:00
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch