So klappt es

Konsens statt Konfrontation: Tipps für das Jahresgespräch

19.01.2023, 15:20 Uhr
· Online seit 19.01.2023, 13:34 Uhr
Für viele Angestellte und Vorgesetzte müsste es nie kommen: das Jahresgespräch. Häufig ist die Anspannung bei den Beschäftigten gross, dass sie schlecht beurteilt werden oder ihre Kritik nicht ernst genommen wird. Dies muss nicht sein. Diese Tipps können dir beim Jahresgespräch helfen.
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Das Jahresgespräch gehört zu den unangenehmeren Seiten des Jobs. Oft ist es mühsam und der Aufwand ist hoch – sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. Dabei kann dieses Gespräch für beide Seiten sehr fruchtbar sein. Einerseits hilft es dem Angestellten, seine Leistung zu analysieren und seine Ziele zu äussern, andererseits hilft es dem Arbeitgeber, grundlegende Fragen zu klären.

Für den Angestellten ist eine genaue Vorbereitung sehr wichtig. So soll er sich bestenfalls schon selbst beurteilen und eigene Erfolge und Misserfolge notieren. Damit das Jahresgespräch in diesem Jahr weniger stressig wird, geben Chantal und Fabienne Muri von der Luzerner Coaching-Firma «Daughters of Time» weitere hilfreiche Tipps.

Das wichtigste ist die Haltung

Was dem Angestellten vor dem Gespräch oft nicht bewusst ist, ist die gegenseitige Abhängigkeit – vor allem in einer hierarchischen Firma. Fabienne Muri sagt dazu: «Arbeitnehmer und Arbeitgeber sitzen im gleichen Boot. Das Unternehmen braucht gute Mitarbeiter und die Mitarbeiter brauchen gute Unternehmen.» Das Jahresgespräch müsse also weniger Kompromisse zum Ziel haben, sondern gegenseitige Zustimmung. Das wäre eine Art Win-Win-Situation für beide.

Da spielt die eigene Haltung stark mit: Wem bewusst ist, dass die Bedürfnisse des Angestellten ebenso wichtig sind wie diejenigen des Arbeitgebers, wird es leichter haben. Denn im Gespräch sollte es nie um Positionen gehen, sondern immer um Interessen. Das heisst, dass man klar machen soll, wieso man ein persönliches Ziel erreichen will und wie der Chef einem dabei helfen kann.

Beziehungsarbeit leisten

Ein Jahresgespräch sollte zum Ziel haben, die Arbeitsbeziehung zu verbessern. Der Eindruck, dass es sich jeweils wie ein Bewerbungsgespräch anfühlt, kommt allerdings nicht von ungefähr. Denn oft ist der Druck sehr hoch. Weil das Jahresgespräch in der Regel nur einmal im Jahr stattfindet, muss jeweils die ganze vergangene Arbeitsleistung auf einmal betrachtet werden.

Chantal Muri meint dazu: «Im Jahresgespräch hat vor allem das, was gerade aktuell ist, viel Gewicht.» Erfolge, die vor geraumer Zeit stattfanden, werden nicht mehr stark betrachtet, Misserfolge in jüngster Zeit dafür sehr stark.

Als Angestellter kann man entweder stärker das eigene Positive hervorheben oder häufigere Gespräche verlangen. Häufigere Gespräche haben auch den Vorteil, dass der Druck dann wegfällt – man sieht sich nicht gezwungen, alles an einem Tag präsentieren zu müssen. Natürlich ist es immer abhängig davon, in was für einem Arbeitsumfeld man sich bewegt.

Auf sich aufmerksam machen

Man sollte unbedingt die eigenen Ansprüche und Ziele klarmachen. Viel zu häufig werden diese vom Angestellten nicht erwähnt – beispielsweise in Bezug auf eine Beförderung. Entsprechend kann der Chef die Ambitionen des Mitarbeiters gar nicht kennen.

Deshalb sollte man sein Interesse an einer höheren Funktion in jedem Fall platzieren, auch wenn die gewünschte Position derzeit nicht frei ist. Falls der Chef denkt, dass der Angestellte noch nicht bereit ist für diesen Job, wird er ihm zeigen können, wie er die Ziele erreichen kann.

Mit diesen Tipps sollte das Jahresgespräch um einiges einfacher vonstattengehen. Denn es stellt durchaus eine Möglichkeit dar, wie man seine eigenen Bedürfnisse ausdrücken kann. Wie erlebst du das Jahresgespräch? Hast du selbst wertvolle Tipps dazu? Dann lass es uns in den Kommentaren wissen.

(pal)

veröffentlicht: 19. Januar 2023 13:34
aktualisiert: 19. Januar 2023 15:20
Quelle: PilatusToday

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