Wer hat die Psychoanalytikerin im Zürcher Seefeld erstochen?
Es ist der 15. Dezember 2010. Eine 56-jährige Psychoanalytikerin wird tot in ihrer Praxis gefunden. Die Frau wurde erstochen, der Täter bis heute nicht gefunden.
Tatort Seefeld und DNA-Massentest
Um 18.30 Uhr an diesem winterlichen Mittwochabend geht bei der Stadtpolizei Zürich die Meldung ein, dass eine Frau regungslos in einer Praxis an der Wildbachstrasse 66 liege. Es ist die 56-jährige Frau. Sie ist im Quartier bekannt und beliebt, so berichten es kurz nach der Tat diverse Medien. «Aufgrund des Verletzungsbildes muss von einem Tötungsdelikt ausgegangen werden», schreibt die Stadtpolizei in einer Medienmitteilung dazu.
Tags darauf durchsucht die Kantonspolizei Zürich das Seefeld nach Spuren. Mehrere Dutzend Polizistinnen und Polizisten suchen nach der Tatwaffe. Die Hinweise führen nicht zum Täter. Auch der erste Massen-DNA-Test der Schweiz bringt keine neuen Erkenntnisse. Rund 400 Männer mussten Proben abgeben. Der Täter ist nicht unter den überprüften Personen.
Gleiche DNA bei Doppelmord im Kanton Bern
Genau fünf Jahre später, am 15. Dezember 2015 wird in Laupen/BE ein Ehepaar tot in seiner Wohnung gefunden. Die 64-jährige Frau und ihr 74-jähriger Mann wurden erst drei Tage nach ihrem Tod entdeckt. Das Auto des Paares wurde im Zuge der Ermittlungen in der Stadt Bern gefunden. Die Polizei geht gemäss des «Blick» davon aus, dass der oder die Täter damit nach Bern gefahren sind. Bei der Spurensicherung findet die Polizei DNA des mutmasslichen Täters. Schnell merken die Ermittler, es ist die gleiche DNA wie fünf Jahre zuvor beim Mord an der Psychoanalytikerin im Zürcher Seefeld. Der Täter bleibt trotzdem weiter unbekannt.
«Die Hoffnung stirbt zuletzt»
Seit über zehn Jahren dauern nun schon die Ermittlungen. Auf den aktuellen Stand angesprochen, berichtet der zuständige Staatsanwalt Matthias Stammbach: «Alle Sicherstellungen wurden aufgearbeitet, wir haben aktuell keine weiteren Fahndungsansätze.» Das Verfahren ist momentan sistiert und wird bei neuen Hinweisen wieder aufgenommen. Solche Hinweise werden mit bis zu 30'000 Franken belohnt. «Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es ist mir ein Anliegen den Fall zu klären, ob dies gelingt, weiss ich aber nicht», so Staatsanwalt Stammbach weiter.