Gesundheit

12,4 Millionen-Kredit zur Früherkennung von Brustkrebs im Aargau

· Online seit 14.07.2023, 10:54 Uhr
Alle Aargauerinnen im Alter von 50 bis 69 Jahren sollen kostenlosen Zugang zur Brustkrebsvorsorge erhalten. Die Aargauer Regierung hat dem Grossen Rat einen Verpflichtungskredit von 12,4 Millionen Franken für ein Mammographie-Screening-Programm über zehn Jahre unterbreitet.
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Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in der Schweiz und im Kanton Aargau, wie die Staatskanzlei am Freitag in einer Medienmitteilung schrieb. Mammographie-Untersuchungen gehörten heute nicht zu den Pflichtleistungen der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung und seien nicht von der Franchise befreit.

Fehlerquoten und unnötige Folgeuntersuchungen

Ein kantonales Mammographie-Screening-Programm, wie es 14 andere Kantone bereits kennen, schaffe Chancengleichheit – «unabhängig von sozioökonomischem Status und Risikofaktoren», schreibt die Staatskanzlei. Ausserdem würden die Frauen von den Vorteilen eines qualitätskontrollierten Programms profitieren. Damit könnten Fehlerquoten und unnötige Folgeuntersuchungen minimiert werden.

Das geplante Programm soll allen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren einen kostenlosen Zugang zur Brustkrebsvorsorge ermöglichen. Die Vorteile lägen in der frühzeitigen Erkennung von Brustkrebs und der dadurch schonenderen Behandlung.

Der Regierungsrat erfüllt mit der Vorlage einen Auftrag des Parlaments. Der Grosse Rat überwies im August 2018 eine entsprechende SP-Motion mit 80 zu 47 Stimmen.

Stiftung für Screening-Programm

Sagt der Grosse Rat Ja zum 12,4-Millionen Kredit, wird das Departement Gesundheit und Soziales einen Leistungsvertrag mit einer gemeinnützigen verwaltungsexternen Organisation abschliessen. Laut der Botschaft des Regierungsrats käme dafür eine noch zu gründende Stiftung «Krebsscreening Aargau» in Frage. Die Krebsliga Aargau und das Krebsregister Aargau hätten bereits ein Konzept für die Einführung eines Brustscreening-Programms im Aargau eingereicht.

In der Anhörung, die von Dezember 2022 bis März 2023 lief, waren die Rückmeldungen grossmehrheitlich positiv. Von 13 Teilnehmenden lehnte einzig die SVP den Kredit ab. Der Aargauische Ärzteverband sowie FDP und EDU stimmten nur mit Vorbehalt zu.

veröffentlicht: 14. Juli 2023 10:54
aktualisiert: 14. Juli 2023 10:54
Quelle: sda

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