Es war eine «mittlere Sensation», als ein Rothirsch im Jahr 2009 in den Aargau gewandert ist. Zuvor galt das Tier während fast 200 Jahren als ausgerottet. Der oberste Jagdverwalter des Kantons, Erwin Osterwalder, geht davon aus, dass im Moment 100 bis 150 Rothirsche in der Region leben.
Mit der Ausbreitung der Tiere kommt aber auch die Angst auf, dass die Hirschbestände künftig explodieren könnten. Die Schäden, die ein Rothirsch im Wald hinterlassen kann, können erheblich sein. Denn der Hirsch isst gerne die Triebe von jungen Bäumen oder schält die Rinde der Baumstämme ab.
Besonders brisant ist die Situation in der Region Baden, weil es dort einen grossen Eibenbaum-Bestand gibt. «Für einen solchen Bestand hat der Aargau eine nationale Verantwortung, weil es nicht viele davon gibt. Deshalb schauen wir, dass wir gar nicht erst in eine Situation kommen, in die wir nicht kommen möchten», wie Erwin Osterwalder gegenüber dem «Regionaljournal Aargau Solothurn» sagt.
Aus diesem Grund gibt der Aargau von August bis Januar rund 30 Rothirsche zum Abschuss frei. Die Jäger werden aber nur einen Bruchteil davon erwischen. Denn der Rothirsch gilt bei den Jägern als clever und nicht einfach zu jagen. Neben der Jagd, sind deshalb auch die Forstmitarbeitenden gefordert. Diese testen zurzeit diverse Zäune und Drahtgitter, um die Bäume vor dem Rothirsch zu schützen.
(red.)