Quelle: TeleM1
Normalerweise treten Artistinnen und Artisten im Zirkus auf oder sind auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs. Auch in den letzten Wochen waren viele von ihnen auf einer Reise – aber nicht freiwillig. Sie mussten vor dem Krieg in der Ukraine flüchten.
Nun treffen sich jeden Tag rund 25 Flüchtende aus der ganzen Schweiz in der Aeschbachhalle in Aarau, um das Erlebte zu verarbeiten. Gemeinsam entwickeln sie ein Theaterstück, in dem sie ihre aktuelle Gefühlslage ausdrücken können. «Es ist hart, zurückzuschauen und die Dinge, die wir zeigen ändern sich immer, weil sich die Situation jeden Tag verändert. Es sind verschiedene Gefühle, die wir haben und daher wollen wir auch diese verschiedenen Gefühle zeigen», so der ukrainische Artist Volodomyr Sobchenko gegenüber Tele M1.
Der Regisseur Dominic Ulli ist weltweit tätig und war noch bis kurz vor Kriegsausbruch selbst an einer Zirkusschule in der Ukraine. Mit diesem Projekt möchte er die Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellen. Die Grausamkeit des Krieges ist aber auch bei den Proben omnipräsent. «Es ist am Montagmorgen ein Freund von einer Tänzerin an der Front gestorben. Wenn so etwas in die Proben einfliesst, dann verändert sich das wahnsinnig stark. Es ist unglaublich ergreifend und oft ist es einfach einander halten und supporten», erklärte Ulli.
Artistik auf höchstem Niveau verpackt in einer Gesichte, die aktueller nicht sein könnte und von direkt Betroffenen gezeigt wird – das gibt es ab nächster Woche in der Aeschbachhalle in Aarau zu sehen.
(red.)