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Abwasserreglement soll revidiert werden: Vorlage kommt jetzt vors Parlament

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Abwasserreglement soll revidiert werden: Vorlage kommt jetzt vors Parlament

· Online seit 19.07.2023, 07:02 Uhr
Wer viel versiegelte Fläche besitzt, zahlt künftig mehr; wer Flächen entsiegelt, weniger – das wären die ersten Konsequenzen der neuen städtischen Abwassernormen. Für die Totalrevision des Reglements gibt es aber auch andere Gründe.
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Die Stadt Aarau schreibt ihr Abwasserreglement von Grund auf neu: Das aktuelle von 1982 sei stark revisionsbedürftig, entspreche teils nicht mehr übergeordnetem Recht sowie den neuen Vorgaben für Umweltschutz. Dazu sei die Art, wie laut heutigem Reglement die Benützungsgebühren gemessen werden, nicht verursachergerecht. So heisst es aktuell in der stadträtlichen Botschaft an den Einwohnerrat. Das Vorhaben wurde im Verlauf der letzten Monate verfeinert und soll nun vom Parlament abgesegnet werden.

Neben neuem Reglement wird auch eine Abwasserverordnung geschaffen, in der die Gebühren festgelegt sind. Für die Grundgebühr soll künftig die entwässerte Fläche pro Quadratmeter und nicht mehr die Kubatur einer Liegenschaft als Bemessungsgrundlage dienen. Bei der Verbrauchsgebühr bleibt alles gleich: Pro Kubikmeter Trinkwasserverbrauch gibt es einen Zuschlag. Erhoben werden einmalig auch eine Erschliessungs- und eine Anschlussgebühr.

Neue Berechnung soll Anreize schaffen

Es könne sein, dass durch die Änderungen die Gebühren im Vergleich zu heute in Einzelfällen ansteigen. Wer versiegelte Flächen wie Park- oder Vorplätze besitzt, zahlt künftig deutlich mehr, stellt der Stadtrat klar. «Dies allerdings vor dem Hintergrund, dass sie bisher für das auf ihrem Grundstück verursachte Abwasser unbegründeterweise viel zu geringe oder gar keine Gebühren bezahlt hatten.»

Diese neue Berechnungsform schafft einen Anreiz, Flächen zu entsiegeln. Wer zum Beispiel ein grosses Gebäude hat wie eine Lagerhalle, aber das Dach begrünt und die übrige Grundstücksfläche mit versickerungsfähigen Rasengittersteinen ausstattet, zahlt weniger.

Gebühren bleiben vorerst gesamthaft gleich

Aktuell nimmt die Stadt jährlich rund 4 Millionen Franken an Gebühren ein, zusammengesetzt aus 2,8 Millionen Grund- und 1,2 Millionen Verbrauchsgebühren. Diese Gesamtgebührenmenge werde sich mit dem neuen Reglement kaum verändern, heisst es in der Botschaft, lediglich wohl die Verteilung.

Im Vergleich mit ähnlichen Gemeinden sind die Aarauer Gebühren laut Stadtrat «moderat». Der Preisüberwacher habe den Änderungen grundsätzlich zugestimmt. Kurzfristig werde die Höhe der Gebühren auch nicht angepasst.

Mittel- bis langfristig aber könnte dies zu einem Thema werden – je nach dem, wie viel der Abwasserverband Aarau und Umgebung (Avau) an Betriebsbeiträgen erheben wird. Bis 2030 will dieser die Kläranlage in der Telli zu einem grossen Abwasserreinigungszentrum für 30 Gemeinden ausbauen, in der Grösse praktisch verdoppeln.

(Daniel Vizentini/Aargauer Zeitung)

veröffentlicht: 19. Juli 2023 07:02
aktualisiert: 19. Juli 2023 07:02
Quelle: ArgoviaToday

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