Am Samstagabend haben Unbekannte den privaten Briefkasten von Gemeinderatsmitglied und Ressortchef Finanzen, Tony Süess, gesprengt sowie die Hausfassade mit dem im Budget 2024 beantragten Gemeindesteuersatz versprayt.
«Neue Eskalationsstufe»
Über den Bärenplatz und die kürzlich lancierte Diskussion über den Antrag für das Budget 2024 wird bereits seit einiger Zeit heiss debatiert. Wie der Gemeinderat am Sonntag schreibt, habe der seit einigen Wochen mit harten Bandagen geführte Abstimmungskampf aber nun eine neue Eskalationsstufe erreicht. Auch der Mitte-Politiker ist schockiert über den Angriff. «Ich weiss eigentlich gar nicht, was ich dazu sagen soll», sagt Tony Süess am Telefon gegenüber der Aargauer Zeitung.
In der vorangegangenen Nacht, etwa um 21.30 Uhr, sassen er und seine Frau gerade im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Und dann: «Ein Riesenknall, so etwas habe ich noch nie gehört», sagt er. Sekunden später sei ein Klirren zu hören gewesen. Erst als er aus der Haustüre trat und sah, dass der Briefkasten nicht mehr beim Garteneingang steht, sondern deformiert neben der Haustür, ahnte er, was passiert war, schildert er der Aargauer Zeitung.
Kein Zufallsopfer
Die auf der Hauswand deutlich erkennbare Kennzahl «118» entspricht dem Steuerfuss, den Tony Süess diese Woche im Rahmen der Budgetpräsentation als verantwortliches Mitglied des Gemeinderats für die Finanzen vorstellen musste. Es handelt sich um eine Erhöhung des Steuerfusses um zehn Prozentpunkte, die seitdem intensiv diskutiert wurde.
(red.)