Aufgrund der hohen Zuweisungszahlen im Asylwesen und des knappen Wohnraums für Geflüchtete sei nach dem Schutzraum Birmenstorf und der GOPS Muri die Eröffnung einer weiteren unterirdischen Notunterkunft notwendig, teilte die Staatskanzlei Aargau am Donnerstag mit.
Die GOPS Aarau werde zurzeit für den Betrieb vorbereitet. Weiter müsse die Privatfirma ORS Service AG das Betreuungsteam zusammenstellen. Voraussichtlich in der ersten Oktoberhälfte werden laut Kanton die ersten Asylsuchenden in die GOPS Aarau einziehen. Der Kanton hatte bereits im April angekündigt, die unterirdische Anlage beim Kantonsspital Aarau (KSA) bei Notwendigkeit in Betrieb zu nehmen.
Zivilschutz hilft
Die Nutzung der Anlage ist vertraglich mit dem KSA geregelt. Während der ersten zwei Monate werde die Zivilschutzorganisation (ZSO) Aare Region die Firma ORS Service AG unterstützen und einfachere Betreuungsaufgaben wie Zutrittskontrolle und Essensausgabe übernehmen, hiess es weiter. Mit diesem Konzept seien bei der Unterkunft in Birmenstorf sehr gute Erfahrungen gemacht worden.
Auch Familien in unterirdischer Anlage
Wegen des Platzmangels wird der Kanton neu auch Familien in unterirdischen Notunterkünften platzieren. Dazu werde die GOPS Muri, die sich am besten dafür eigne, in eine Familienunterkunft umgewandelt.
«Die Belegung der GOPS Muri mit Familien ist eine Notmassnahme, die nur solange nötig vollzogen wird», schrieb der Kanton. Die ORS Service AG stelle weiterhin die Betreuung in Muri sicher.
Die schulpflichtigen Kinder würden den Einschulungsvorbereitungskurs (EVK) in Aarau besuchen. Der Transport von Muri nach Aarau erfolge per Shuttlebus und im Fall der Jugendlichen mit dem öffentlichen Verkehr.
Die drei Notunterkünfte in Aarau, Birmenstorf und Muri bieten insgesamt rund 500 Unterbringungsplätze. Wenn die Prognosen des Staatssekretariats für Migration (Sem) laut Regierungsrat eintreffen und die hohen Zuweisungszahlen anhalten, ist absehbar, dass auch die GOPS Lenzburg als vierte Notunterkunft mit 150 Plätzen eröffnet wird.
(sda)