Nach wütendem Anruf

Aargauer droht dem weissrussischen Konsulat – Strafverfahren läuft

· Online seit 16.02.2022, 12:00 Uhr
Nachdem im September 2020 am Radio über die Menschenrechtssituation in Weissrussland berichtet wurde, griff ein Aargauer zum Telefon und rief wutentbrannt das weissrussische Konsulat in Zürich an. Nun hat der Mann ein Strafverfahren am Hals, auch wenn er sich entschuldigt hat.
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Lediglich 11 Sekunden dauerte der Anruf, den der Mann von seiner Festnetznummer aus tätigte. Seine Aussage, man solle das Konsulat räumen, sonst würde er es in die Luft sprengen, sei eine Warnung gewesen. Er habe den Weissrussen mitteilen wollen, dass sie in der Schweiz nicht nur Freunde hätten. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts hervor.

Strafrechtlich kann das Telefonat jedoch als Drohung qualifiziert werden. Tatsächlich rief der Angestellte des Konsulats die Zürcher Polizei an und erklärte, ein Mann habe am Telefon auf Hochdeutsch mit schweizerischem Akzent mit einer Bombe gedroht und die Weissrussen als Schweine beschimpft. Die Aargauer Polizei machte noch am gleichen Tag eine Hausdurchsuchung beim Anrufer. Sie beschlagnahmte eine Waffe, Munition und verschiedene Fläschchen mit Chemikalien.

Gefährliche Stoffe

Die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts hatte lediglich darüber zu entscheiden, ob die beschlagnahmten Gegenstände wieder an den Anrufer zurückgegeben werden dürfen. Dies hat das Gericht zumindest teilweise bejaht, weil die Sachen im Zusammenhang mit der Drohung im Strafverfahren kaum als Beweismittel benötigt würden.

Während Waffen und Munition direkt an den Mann ausgehändigt werden können, gehen die Chemikalien an das Aargauer Amt für Verbraucherschutz. Obwohl der Mann erklärte, die Flüssigkeiten aus beruflichen Gründen zu besitzen, seien einige davon gefährlich und vom Beschwerdeführer nicht sachgerecht gelagert worden. Diese wird er nicht mehr zurück erhalten.

veröffentlicht: 16. Februar 2022 12:00
aktualisiert: 16. Februar 2022 12:00
Quelle: sda

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