Quelle: Tele M1
Ein solches Schreiben zu erhalten, sei nicht gerade angenehm, sagt Walter Stüdeli, Sprecher des Verbandes für komplementärmedizinische Heilmittel, gegenüber Tele M1: «Das hat man natürlich nie gerne – einen solchen Warnbrief. Man muss aber auch wissen, dass das eine Vorsichtsmassnahme ist, die acht Hersteller und Distributeure betrifft.»
Inspektion wies bei 12 Produkten Mängel auf
Grund zur Panik gebe es allerdings keinen. Auch wenn es durchaus schon verehrende Vorfälle gegeben habe. «Es ist auch ein schwerwiegender Fall passiert. Bei einem indischen Hersteller, der auch Augentropfen vertreibt, hat es Todesfälle, Erblindungen und weitere Komplikationen gegeben», erzählt Stüdeli.
Bei der Firma Similasan in Jonen, die eine breite Palette komplementärmedizinischer Heilmittel herstellt, kam es Ende März zu einer Inspektion. Das Ergebnis: Zwölf Augentropfen sind laut Report unsicher und ineffektiv. Prozesse, die die Sterilisation sicherstellen sollen, würden nicht eingehalten, Laborkontrollen fehlten und Laborunterlagen seien unvollständig, heisst es weiter im Befund.
Swissmedic trifft zurzeit Abklärungen
Für Walter Stüdeli hat dies den Beigeschmack eines Homöopathie-Bashings, wie er gegenüber Tele M1 sagt. «Schliesslich gelten für alle Hersteller die gleichen Regeln, die harten Produktionsregeln und die hat man immer erfüllen und wird sie auch in Zukunft erfüllen können.» Über den Warnbrief wurde auch die Schweizer Zulassungsstelle Swissmedic informiert. Sie trifft zurzeit Abklärungen, wie sie auf Anfrage von Tele M1 bekannt gibt.
Import-Stopp bedeutet Kurzarbeit für Mitarbeitende
Erste Konsequenzen aufgrund des Warnbriefes spürt die Firma Similasan aus Jonen allerdings bereits schon jetzt: Die Aargauer stehen bei den Amerikanern mittlerweile auf der roten Liste. «Das ist immer sehr, sehr mühsam und es schafft immer eine sehr grosse Verunsicherung. Import-Alert heisst, man kann nichts mehr importieren. Es heisst aber auch, dass die Produkte, die schon in Amerika sind, weiter verkauft werden können», erklärt Stüdeli die Auswirkungen konkret.
Dies hat weitreichende Folgen: Durch den Import-Stopp musste Similasan für Mitarbeitende, die für die Produktion der US-Produkte tätig sind, Kurzarbeit anmelden. Um wieder grünes Licht für den amerikanischen Markt zu bekommen, muss Similasan zuerst die beanstandeten Mängel beheben.
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