Wie erwartet

Asiatische Hornisse – nun ist das kleine Biest auch im Kanton Aargau eingeflogen

01.12.2022, 19:26 Uhr
· Online seit 01.12.2022, 18:02 Uhr
Es ist eine Nachricht, die man erwartet hat. Der Kanton Aargau hat eine neue Hornissen-Art. Das ist keine positive Nachricht, denn diese stellen für die einheimischen Bienenvölker eine grosse Gefahr dar.
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«Nur eine Frage der Zeit, bis sie im Aargau ist», sagte Johannes Jenny, Biologe bei pro Natura Aargau, anfangs September über den Einflug der Asiatischen Hornisse gegenüber ArgoviaToday. Seine Aussage bewahrheitete sich. Im November wurden die ersten drei Exemplareim Aargau entdeckt. «Das bedeutet, dass ein weiterer invasiver Organismus im Aargau angekommen ist. Nun müssen weitere Massnahmen getroffen werden», sagt Lisa Burger von der Koordinationsstelle Neobiota am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg. Die Tiere wurden in Aarburg, Möhlin und Widen entdeckt.

Grosse Gefahr für einheimische Bienen

Die Funde sind keine gute Nachricht für unsere heimischen Bienenvölker. «Betroffen sind vor allem unsere Honigbienen, die asiatischen Hornissen sie jagen und sich von den Bienen-Larven ernähren», sagt Burger. Auch die Wildbienen sind durch die asiatischen Hornissen gefährdet. Die invasive Art kann man laut Lisa Burger gut von den einheimischen Hornissen unterscheiden. «Die asiatische Hornisse hat ein ganz schwarzes Oberteil. Auch der Hinterleib ist schwarz und hat gelbe Streifen. Die Beine sind gelb.»

Radio Argovia Beitrag zum Thema asiatische Hornisse

Nun sollen im Aargau die asiatische Hornissennester gefunden und zerstört werden. Mit diesem Vorgehen möchte man eine starke Verbreitung verhindern. «Die beste Methode ist, die Hornissennester mit der Radiotelemetrie-Methode zu orten. Bei dieser Methode sucht man weitere Hornissen und stattet diese mit einem Sender aus. So kann man den Rückflug zum Nest verfolgen», so Burger. Eine visuelle Suche wurde im Aarburg bereits durchgeführt. Jedoch sei diese nicht zufriedenstellend ausgefallen, da noch zu viele Blätter in den Baumkronen hängen und man noch keine gute Einsicht habe. Man wolle dies aber im Januar nachholen und die leeren Nester finden und vernichten.

Einen Verdacht unbedingt melden

Falls man jetzt solche Hornissen oder Nester findet, sollte man diese möglichst schnell melden. «Bei einem Verdacht wäre es super, wenn man die Hornisse fotografieren könnte. Das Foto und den Standort kann man dann an den Bienengesundheitsdienst einsenden», sagt Lisa Burger. Für den Menschen sei die Asiatische Hornisse nicht grundsätzlich gefährlich. Ein Stich habe dieselbe Wirkung wie der der einheimischen Hornissen, so Burger.

veröffentlicht: 1. Dezember 2022 18:02
aktualisiert: 1. Dezember 2022 19:26
Quelle: ArgoviaToday

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