«Nicht lieferbar»

Ausverkaufte Selbsttests und keine Termine – Testkapazitäten sind am Limit

16.12.2021, 14:17 Uhr
· Online seit 16.12.2021, 05:44 Uhr
Testen, testen, testen – das war lange die Devise in der Corona-Pandemie. Ob Selbsttests, repetitives Testen an den Schulen oder in Betrieben: es wurde getestet, was das Zeug hält. Ausgerechnet jetzt, wo regelmässiges Testen dringender denn je wäre, sind die Kapazitäten aber am Limit.
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Seit Tagen, ja schon fast Wochen, hört man fast überall, wo man Selbsttests kaufen oder bestellen will, das Gleiche: «Nicht lieferbar.» Im ungünstigsten Moment – kurz vor Weihnachten und inmitten einer sich anbahnenden Omikron-Welle – sind die Testkapazitäten der Schweiz am Limit.

Selbsttests sind Mangelware  

Dass Selbsttests momentan schwer zu kriegen sind, bestätigt auch Lukas Korner, Präsident des Aargauischen Apothekerverbands, auf Anfrage: «Die Selbsttests sind zurzeit wieder an vielen Orten vergriffen, man muss schauen, wo man sie überhaupt noch herbekommt und dann auch zu welchem Preis.»

Bisher habe man Lieferschwierigkeiten vor allem bei den Selbsttests gesehen, es werde aber vermutlich nicht mehr lange gehen, bis es auch bei Antigen-Schnelltests zu Engpässen kommen könnte. Auch bei den PCR-Tests seien die Labore mittlerweile am Anschlag, so Korner.

Auch Testtermine sind vielerorts ausgebucht

Viele wollen sich vor den Weihnachtsferien und den Festtagen mit ihren Liebsten noch testen lassen. Dies sei aber schwierig, erklärt Korner: «Das Problem ist, dass man den Kundenwunsch kaum noch befriedigen kann, weil die Tests schlichtweg nicht lieferbar sind. Wir können sie nicht irgendwo herzaubern.» Auch bei den Antigen-Schnelltests, die man in den Apotheken machen lassen kann, sei die Nachfrage nach Terminen gross – das Angebot jedoch beschränkt. Die ausgebuchten Termine seien besonders dann problematisch, wenn Leute mit Symptomen sich wegen Terminknappheit nicht mehr frühzeitig testen lassen können. Engpässe gibt es auch im Testcenter des Kantonsspitals Aarau. Bei privaten Anbietern wie dem Corona-Testcenter von Onedoc in Aarau dagegen ist die Lage derzeit weniger angespannt.  

Auch der Personalmangel, der nicht nur Pflegeberufe, sondern auch die Apothekerbranche betrifft, mache die Situation nicht einfacher. 200 PCR-Tests am Tag in einer Dorfapotheke durchzuführen sei mittlerweile an der Tagesordnung, so Korner. Den Testbetrieb trotz ständig wechselnder Vorgaben des Bundes und neben dem normalen Tagesgeschäft aufrechtzuerhalten, führe je länger je mehr zu Frust und Erschöpfung beim Personal.

Risiko richtig einschätzen

Trotz der aktuell sehr limitierten Testmöglichkeiten müsse man jetzt alles tun, um Ansteckungen zu vermeiden. Für die Weihnachtsfeier rät Korner: «Wichtig ist, dass man das Risiko richtig einschätzt. Wenn man Leute trifft, die potenziell gefährdet sind, sollte man dies nur tun, wenn man sich vorher testen lassen kann.» Momentan sei es angebracht  – vor allem in Anbetracht der Zahlen  – Vorsicht walten zu lassen.

(umt / cel)

veröffentlicht: 16. Dezember 2021 05:44
aktualisiert: 16. Dezember 2021 14:17
Quelle: ArgoviaToday

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